Viele Menschen haben Angst vorm Autofahren – sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn. Das gilt nicht nur für Fahrer, sondern auch für Beifahrer. Für die Entstehung von Fahrängsten sind meist Panik vor einem Unfall, soziale Ängste und persönliche Phobien verantwortlich. Um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sicherzustellen, können Konfrontationsübungen auf Verkehrsübungsplätzen zur vorbereitenden Angstbewältigung in schwierigen Situationen helfen. Gesprächskreise, Psychologen und geschulte Fahrlehrer unterstützen zusätzlich bei der Panik vorm Autofahren.
Unser Ratgeber bietet dir allgemeine Informationen zum richtigen Umgang mit der Angst vorm Autofahren. Trittst du dieser gegenüber und möchtest du dein Auto für den Ernstfall eines Unfalls absichern, findest du außerdem alle Informationen zu unserer Kfz-Versicherung hier.
Angst vorm Autofahren: Viele Menschen sind betroffen
Die Angst vorm Autofahren betrifft nicht nur Fahranfänger – sie ist in der Bevölkerung weit verbreitet und ein nicht zu unterschätzendes Problem. Dabei spielt es in der Regel keine Rolle, ob der Betroffene überhaupt Schwierigkeiten im Straßenverkehr hat – denn die Angst bleibt oft auch bei sicherem Fahrstil ein konstantes Element. Durch Untersuchungen ist belegt, dass meist eher Frauen Opfer von der Angst beim Autofahren werden. In der Fachsprache wird diese Panik auch als Amaxophobie bezeichnet. Sie kann jeden treffen, egal ob es sich um Berufskraftfahrer, routinierte oder auch weniger routinierte Fahrer handelt. Auch als Beifahrer kann diese Art der Phobie zum Problem werden.
Betroffene leiden auch bei alltäglichen Situationen im Verkehr
Im Jahr 2018 hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von CosmosDirekt eine Umfrage zur Kfz-Sicherheit durchgeführt, bei der über 1.500 deutsche Autofahrer befragt wurden. Von riskanten Überholmanövern bis zum plötzlichen Rückstau gibt es eine Vielzahl von Situationen, die größere oder kleinere Panikattacken beim Autofahren auslösen können. So haben bei 79 Prozent der Befragten "Motorradfahrer, die auf Landstraßen riskant überholen" ein unbehagliches Gefühl hinterm Steuer ausgelöst. Gleich im Anschluss folgen schlechte Sichtverhältnisse bei einer Fahrt – mit 78 Prozent. 75 Prozent der Autofahrer geben an, dass das riskante Verhalten eines Fahrradfahrers schon einmal Angst ausgelöst habe. Weiterhin haben bei knapp zwei Dritteln der Fahrer (62 Prozent) Baustellen auf der Autobahn und Motorradfahrer, die sich im Stau zwischen den Fahrspuren durchschlängeln (57 Prozent) eine Art Panik ausgelöst.
Anzeichen für die Angst vorm Autofahren
Empfindet man gewisse Ängste hinter dem Lenkrad, so lässt sich das meist schnell erkennen. Typische Symptome hierfür sind vor allem:
- Schweißausbrüche
- Herzrasen
- Nervosität
- Augenzucken
- Unwohlsein
- Erhöhtes Stressempfinden
- Panikattacken
Angst vorm Autofahren – woher kommt das?
Die Angst beim Autofahren kann verschiedene Gründe haben. Oft entsteht sie durch unbekannte Situationen im Straßenverkehr oder nach der Erfahrung eines Unfalls. Doch auch eine richtige Phobie, in diesem Fall die Amaxophobie, kann Auslöser sein. Darüber hinaus können körperliche und psychische Einschränkungen zu Panikattacken während der Fahrt führen.
Im Fall des aktiven Fahrers hinter dem Steuer gibt es in der Regel zwei mögliche Angstauslöser: das Auto selbst und das Autofahren. Bei der ersten Variante fühlt sich der Fahrer der komplexen Maschine Auto nicht gewachsen. Er fürchtet sich davor, dass sein Fahrzeug nicht kontrollierbar ist und trotz Fahrkenntnissen nicht sicher von ihm geführt werden kann. Besonders häufig tritt dies aber auch bei Fahranfängern auf, die sich noch nicht so gut mit Autos auskennen. Fahrstunden in der Fahrschule zeigen daher meist recht schnell, ob und wann man Panik beim Autofahren hat.
Bei Variante zwei fühlt sich der Fahrer hilflos und bedroht, wenn Situationen auftreten, die Stress im Straßenverkehr verursachen. Dies können auch Erlebnisse sein, die ein angstfreier Autofahrer als normalen Alltag ansieht: schlechte Sicht, Fahren in der Dunkelheit, unbekannte oder neue Strecken, dichter Berufsverkehr, schnelles Fahren auf Autobahnen oder unübersichtliche Baustellen. Bei einem Menschen, der Autofahren mit Angst verbindet, führen solche Situationen zu starkem Stress, der körperlich spürbar wird und sich in Panikattacken verstärken kann. Meidet der Betroffene für ihn grenzwertige Erfahrungen im Auto, potenziert sich die Angst. Es kann schneller zu einer Angststörung kommen, da keine Routine mit schwierigen Situationen entstehen kann. Die richtige Angstbewältigung ist für Betroffene daher extrem wichtig.
Ängste im Straßenverkehr können auch andere Gründe haben, für die das Auto lediglich eine Plattform darstellt. Die Angst vor dem Umgang mit dem Fahrzeug und vor gefährlichen Situationen ist durch gezielte Fahrstunden und Erfolgsprogramme oft gut in den Griff zu bekommen. Dagegen sind Ängste und Phobien, die auf die Persönlichkeit eines Menschen zurückgehen, schwieriger zu unterbinden. Das Auftreten dieser Ängste wird im Auto dann durch bestimmte Gegebenheiten gefördert:
- Das Auto ist ein geschlossener und verhältnismäßig enger Raum, in dem man angegurtet und somit fixiert sitzt.
- Beim Autofahren besteht immer eine gewisse Gefahr für Unfälle. Dies erzeugt den Druck, schnell reagieren zu müssen.
- Schlechte Witterung beansprucht mehr Aufmerksamkeit und verursacht eine höhere Stressbelastung.
- Eine unbekannte oder anspruchsvolle Strecke erhöht den Stressfaktor.
- Hohe Geschwindigkeiten verlangen hohe Konzentration.
- Staus und dichter Verkehr sind bekannt dafür, Ärger und Frustration zu erzeugen.
- Enge Parklücken und wartender Verkehr können leicht Druck entstehen lassen.
Auch Ängste, die auf die unmittelbare räumliche Umgebung beim Autofahren zurückzuführen sind, gelten als Faktor gewisser Angststörungen. Die Agoraphobie ist eine psychische Störung, die Ängste aufkommen lässt, wenn ein Mensch auf Reisen oder an bestimmten Orten ist, von denen er nicht flüchten kann. Betroffene geraten zum Beispiel in Panik, weil sie auf Autofahrten nicht einfach anhalten und das Auto verlassen können. Dies ist beispielsweise bei schneller Fahrt auf Autobahnen oder Schnellstraßen sowie auf Brücken und in Tunneln der Fall. Menschen mit Agoraphobie meiden daher derartige Strecken. Alternativ lassen sie sich ausschließlich als Beifahrer oder unter großen Ängsten darauf ein. Gerade das Mitreisen als Beifahrer kann hier unter Umständen schon dabei helfen, die Angst vorm Autofahren in solchen Situationen zu verlieren. Um sich so sicher wie möglich zu fühlen, kannst du mit einem Fahrer unterwegs sein, der seinen Führerschein schon recht lange besitzt und einen sehr ruhigen Fahrstil hat.
Wenn jemand bereits einen Unfall hatte, bleibt die Erinnerung in der Regel lange im Kopf. Sei es ein Unfall mit Personenschaden oder nur ein Blechschaden: Hat ein Mensch ihn bewusst erlebt, sind die wenigen Sekunden ins Gedächtnis eingebrannt. Ereignet sich ein Unfall unbewusst – zum Beispiel während man als Beifahrer schläft – wird er genauso in der Erinnerung haften bleiben und ein mulmiges Gefühl zurücklassen. Die posttraumatische Reaktion belastet Menschen oft stark. Sie ruft immer wieder die Erinnerung an das Geschehene hervor und erzeugt so Ängste vor einer Wiederholung. Auch wenn ein schwerer Unfall auf einer Autobahn passiert ist und lediglich angesehen wurde, gibt es viele Menschen, die sich in Panik versetzt fühlen. Ist man anschließend im eigenem Auto auf gleicher Strecke unterwegs, kann das Gehirn die Erinnerung an den Unfall wieder hervorrufen und so für Panikattacken hinterm Lenkrad sorgen.
Wie kann ich die Angst vorm Autofahren überwinden?
Für die Entstehung von Fahrängsten sind vorwiegend Unfälle (Unfallangst), die persönliche Veranlagung (Soziale Angst) und Phobien (Amaxophobie/Agoraphobie) verantwortlich. Wenn es darum geht, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wiederherzustellen, können auch Fahrsicherheitstrainings und sogenannte Konfrontationsübungen auf dem Verkehrsübungsplatz helfen. Das behutsame Herantasten an schwierige Situationen ist hierbei besonders wichtig. Der Vorteil: Beim Training auf einem Übungsgelände darf man Autos gefahrlos im Grenzbereich bewegen und austesten, wie man die Kontrolle über ein ausbrechendes Fahrzeug zurückgewinnt. Manöver wie Vollbremsungen oder Ausweichen auf nasser Fahrbahn können hier problemlos geübt werden und festigen das Vertrauen zum Auto und zu den eigenen Fähigkeiten. Hiervon profitieren sowohl Führerschein-Neulinge als auch Menschen, die ihre eigene Sicherheit, beispielsweise nach einem Unfall, wiedergewinnen möchten.
Angst vorm Autofahren in der Fahrschule ablegen
Die Fahrschule liefert sämtliche Gegebenheiten, um stressigen Situationen und großer Angst beim Autofahren neu zu begegnen. Angefangen bei sicheren, modernen Fahrschulwägen bis hin zu geschulten Fahrlehrern bietet die Fahrschule schon vor und auch nach dem Erwerb des Führerscheins die Chance, Panik vorm Autofahren gar nicht erst entstehen zu lassen. Wer bereits als Fahrschüler mit Ängsten und Unsicherheiten zu kämpfen hat, sollte diese einfach während der Fahrstunden ansprechen. Gemeinsam können Fahrlehrer und Fahrer dann gezielt derartige Situationen trainieren und so ein neues Gefühl der Sicherheit aufbauen. Doch auch nach bestandener Fahrprüfung können Autofahrer sich nochmal in der Fahrschule anmelden. Professionelle Trainer unterstützen Angst-Fahrer bei Theorie und Praxis und ermöglichen es so, sich wieder entspannt am Straßenverkehr beteiligen zu können. Die gezielte Übung einer bestimmten Situation ist dabei kein Problem. Kämpft der Betroffene beispielsweise mit der Angst beim Autofahren auf der Autobahn, wird der Fahrlehrer sein Fahrtraining speziell hierauf ausrichten.
Angstfrei Autofahren mit Hilfe von Therapien
Sogar Gesprächskreise können in leichten Fällen helfen, die Angst durch den Austausch mit anderen Betroffenen zu mindern. Bei schweren posttraumatischen Angststörungen und Phobien sollte man sich allerdings therapeutische Hilfe suchen. Psychologen, insbesondere Verkehrspsychologen, können dir bei der Bewältigung deiner Ängste im Alltag unter die Arme greifen und so dabei helfen, Panikattacken beim Autofahren zu überwinden. Eine Verhaltenstherapie ist hier meist der beste Weg, seine Ängste in den Griff zu bekommen. Manche Therapeuten arbeiten außerdem mit Fahrschulen zusammen und schaffen so gleich eine optimale Verbindung zwischen Therapie und Konfrontationsübungen.
Panikattacken beim Autofahren – was hilft sofort?
- Akzeptiere Deine Angst.
- Lass keine Panik entstehen.
- Kontrolliere Deine Atmung und Gedanken.
- Lass durch das Fenster frische Luft ins Auto.
- Atme bewusst tief Ein und Aus.
- Fokussiere ruhig Dein Ziel – wer wartet dort auf Dich?
- Denke an eine positive Situation, in der Du Dich stark gefühlt hast.
- Lasse Dich nicht von anderen Verkehrsteilnehmern unter Druck setzen.
Neben der Unterstützung eines Spezialisten kannst Du auch selbst gezielt an deiner Angst arbeiten. Das Erlernen des Umgangs mit stressigen Situation im Auto ist hier besonders wichtig. Solltest Du große Fahrangst vor einer bestimmten Strecke verspüren, kann es außerdem helfen, diese in Gedanken zu üben. Hast Du erst neue Sicherheit gefasst, bist Du nicht nur entspannter im Straßenverkehr unterwegs, sondern vermittelst auch anderen Fahrern und Beifahrern ein ruhiges Gefühl.
Im Falle eines Falles abgesichert
Auch wenn wir Menschen mit ausgeprägter Fahrangst leider nicht jede Angst nehmen können: Auf CosmosDirekt kannst du dich im Falle eines Unfalls jederzeit verlassen! Wir kümmern uns kompetent und schnell um die Schadenregulierung am Auto und unterstützen dich so dabei, dass keine Angst vor finanziellen Folgen eines Unfalls entstehen muss.
Erklärvideo zur Autoversicherung
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Quelle: Werte HUK24, LVM, Gothaer: NAFI-Kfz-Kalkulator, Version 28.09; Stand: 12.09.2024, Allianz Direct: Webseite des Versicherers am 12.09.2024. Vergleich von Kfz-Haftpflichttarifen und Vollkaskodeckung (mit Selbstbeteiligung 300/150 €) freie Werkstattwahl, die sich in weiteren einzelnen Leistungsmerkmalen unterscheiden können. LVM und Gothaer sind mit ihren Tarifen als klassische Versicherer vertreten.