Als Autofahrer musst Du Dein Fahrzeug für den Winter rüsten. Checke deshalb regelmäßig Deine Batterie und Profiltiefe um Winter- und Frostschäden zu vermeiden, kaufe rechtzeitig Winterzubehör (Eiskratzer, Türschlossenteiser) und fülle Dein Frostschutzmittel nach. Im Ratgeber beleuchten wir Schadenfälle in den Wintermonaten und geben Dir weitere Tipps, wie Du Dein Auto für die kalte Jahreszeit präparieren.
In unserem Ratgeber erfährst du, wer bei einem Schaden haftet und was genau im Schadenfall zu tun ist. Für einen umfangreichen Schutz beraten wir Dich darüber hinaus auch gern zum Thema Autoversicherung.
Einige Fakten zum Winter in Deutschland
Zwei Drittel der Deutschen (61 Prozent) sind Fans der kalten Jahreszeit. Das ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag von CosmosDirekt aus dem Jahr 2015. Wenn der Schnee die Landschaft in glitzerndes Weiß hüllt, gibt es viel zu erleben. Während die einen schon bei den ersten Flocken die Ski umschnallen, bewundern andere die Eiskristalle am Fenster lieber von der gemütlichen Couch aus.
Winter bedeutet aber nicht nur Schnee und Spaß. Die Versicherungswirtschaft in Europa muss sich jedes Jahr mit Kältewellen und daraus resultierenden Schäden auseinandersetzen. Da es sich dabei um extreme Situationen handelt, rechnen viele Menschen nicht damit, dass auch sie betroffen sein könnten. Du sparst bei Versicherungen, weil du das Auftreten von Kältewellen schlichtweg unterschätzt oder einfach darauf hoffst, verschont zu bleiben. Dies kann finanziell einschneidende Folgen haben!
Noch dramatischer sieht es bei Winterstürmen aus, mit Namen wie Xynthia (2010) und Elon (2015). Wenn Kälte und Sturm zusammenkommen, sind die Folgen oft verheerend. Man muss als Privatperson für solche Fälle wirklich gut abgesichert sein, um enorme finanzielle Folgen zu vermeiden. Bei wild wütenden Winterstürmen sind oft weniger als die Hälfte aller Schäden versichert, da nur die wenigsten mit solchen Auswirkungen rechnen. Neben einer ausgezeichneten Kfz-Versicherung sind auch die Hausratversicherung und Wohngebäudeversicherung wichtig.
Winter- und Frostschaden am Kfz
Beleuchten wir nun einige Schadenfälle, die gewöhnlich nur im Winter und bei Minusgraden auftreten. Wir erwarten heutzutage, dass ein Auto zuverlässig zwischen -30 und +40 Grad Celsius funktioniert. Dieser Temperaturbereich stellt aber große Anforderungen an Material und Elektrik. Während bei hohen Temperaturen vorwiegend die Klima- und Motorkühlanlage zu tun haben, machen Minusgrade mit Eis und Schnee der Batterie, der Kraftstoffversorgung sowie Scheiben und Dichtungen zu schaffen. Wir stellen exemplarisch Schäden aus dem Alltag der CosmosDirekt vor und sagen dir, wer dafür aufkommt.
- Winter bedeutet Schnee und Schnee wiederum eignet sich vortrefflich für Schneeballschlachten. Ein vereister und kräftig geworfener Schneeball kann ein Auto beschädigen. Diese Art der Beschädigung wird meist unabsichtlich durch spielende Kinder verursacht. Der Gesetzgeber sagt, dass Kinder unter sieben Jahren dafür nicht belangt werden können. Auch kann man den Eltern bei diesem Alter keine Verletzung der Aufsichtspflicht vorwerfen. Der betroffene Autofahrer zahlt also in der Regel selbst. Viele Eltern sind aber durchaus einsichtig, was ihren Nachwuchs betrifft, und ersetzen den Schaden, ohne dass sie dazu verpflichtet wären.
- Manche Verkehrsteilnehmer sind nicht gründlich beim Abräumen des Fahrzeugs von Schnee und Eis. Wenn eine Eisplatte sich während der Fahrt, beim Anfahren oder Bremsen löst und dein Auto beschädigt, ist der gegnerische Fahrer beziehungsweise seine Kfz Versicherung für den Ausgleich verantwortlich. Dafür musst du dir das Kennzeichen, Uhrzeit und genauen Ort sowie Name und Anschrift von Zeugen notieren, falls diese den Schaden beobachtet haben. Ist der Unfallverursacher nicht zu ermitteln, kommt bei Schäden an der Windschutzscheibe die Teilkaskoversicherung des Geschädigten zum Einsatz, nicht aber für andere Schäden. Nur bei einer Vollkaskoversicherung kann der Besitzer Beschädigungen geltend machen und ersetzt bekommen.
- Beim Freikratzen der Scheiben oder der Befreiung des Dachs von Schnee- und Eismassen gibt man sich manchmal nicht so viel Mühe. Wird man dann von der Polizei erwischt, ist ein Bußgeld samt Punkten in Flensburg möglich. Laut Straßenverkehrsordnung ist allein der Fahrer für die Verkehrssicherheit seines Fahrzeugs zuständig. Wurde das nicht ordentlich erledigt, können die Folgen drastisch sein: Bei einem Unfall, der durch vereiste Scheiben, herabfallenden Schnee und nicht ausreichende Sicht verursacht wurde, darf die Kaskoversicherung die Leistung je nach Schwere des Falls kürzen. Du sollest daher immer für freie Sicht sorgen und Schnee von Dach und Scheiben entfernen.
- Glatteis gehört zu den gefährlichsten Gefahren. Auch wenn man selbst Unfallgeschädigter ist, gehen Gerichte davon aus, dass zumindest eine Teilschuld besteht. Laut OLG Nürnberg muss jeder Autofahrer bei Glatteis damit rechnen, dass geringste Fahrfehler eine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellen. Das OLG Frankfurt ergänzt die Pflicht zur entsprechenden Fahrweise, die notfalls bis auf Schrittgeschwindigkeit reduziert werden muss. Eine Vollkaskoversicherung zahlt nicht nur bei selbst verschuldeten Unfällen, sondern auch im Fall, wenn der Unfallgegner nicht ermittelt werden kann. Empfehlung bei Glatteis: Fahre extrem vorsichtig oder verzichte auf die Fahrt mit dem eigenen Auto.
Auto winterfest machen – die besten Tipps
Frost, überfrierende Nässe, Schnee und Eis: Der Winter bringt für Autofahrer eine ganze Reihe an Herausforderungen mit sich. Auch Dein Auto wird durch die Witterungsbedingungen einem alljährlichen Leistungstest unterzogen. Vor allem, wenn Dein Auto im Winter draußen steht. So macht neben der Kälte und Nässe auch das Streusalz den Bauteilen ordentlich zu schaffen.
Wie Du Dein Auto winterfest machen kannst, erfährst Du in unseren Tipps.
Die Batterie ist eine der häufigsten Ursachen für Winterpannen. Sie muss unter harten Bedingungen bei Minusgraden ausreichend Strom für den Anlasser zur Verfügung stellen. Ist die Batterie zu schwach, wird die notwendige Anlassdrehzahl nicht erreicht. Das bekannte „Orgeln“ des Anlassers ist ein Anzeichen dafür, im schlimmsten Fall kommt bei totaler Erschöpfung kein Mucks mehr aus dem Motorraum. Checke daher regelmäßig Deine Batterie vor den Wintermonaten. Selbst eine gute Autobatterie kann schon nach vier Jahren oder einer Tiefentladung ihren Geist aufgeben.
Saubere Scheiben und funktionsfähige Wischerblätter sorgen für den richtigen Durchblick. Putze daher Deine Autoscheiben von innen und wasche den Schmutz ab. Dadurch verringerst Du die Gefahr des Beschlagens und die Heizung kann effektiver und schneller für gute Sicht sorgen. Die Scheibenwischer sind sehr wichtig im Winter, denn sie müssen schnell und möglichst ohne Schlieren die Front- und Heckscheibe sauber halten. Schmieren die Wischerblätter schon im Herbst oder haben Risse und Scharten im Gummi, tausche die Wischer aus. Bei Frostgefahr klappe die Scheibenwischer weg, damit sie nicht festfrieren können. Die Gummikante wird sonst beim Ablösen beschädigt.
Der richtige Treibstoff ist für viele Dieselfahrzeuge entscheidend. Liegen die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt und ist der Diesel im Tank noch aus dem Herbst kann es passieren, dass die Paraffine im Diesel den Kraftstofffilter verstopfen. Das Fahrzeug lässt sich dann nur mit erheblichem Aufwand wieder starten.
Für den Frostschutz muss unbedingt gesorgt sein, denn die Betriebsflüssigkeiten dürfen nicht einfrieren. Dabei gibt es zwei Arten zu unterscheiden: Der Motor benötigt trotz winterlicher Temperaturen Kühlung und damit spezielle Kühlflüssigkeit, die frostsicher sein muss. Du kannst in jeder Werkstatt oder auch selbst mithilfe einer Mess-Spindel überprüfen, ob der Frostschutz noch ausreicht. Mindestens -25 Grad sollten gewährleistet sein. In die Scheibenwaschanlage füllst Du fertige Mischungen oder einen frostsicheren Zusatz ein. Wichtig: Benutze die Scheibenwischer-Waschanlage direkt nach dem Einfüllen, damit alle Leitungen mit der frostsicheren Flüssigkeit gefüllt sind. Die zahlreichen Gummidichtungen eines Autos kannst Du mit einem Pflegemittel auf Silikonbasis oder fetthaltigen Pflegestiften behandeln. Damit verhinderst Du, dass Gummiteile festfrieren und beim Öffnen von Türen oder Heckklappe abreißen.
Licht ist besonders im Herbst und Winter wichtig, wenn es später hell und früher dunkel wird. Checke Deine Frontscheinwerfer, das Tagfahrlicht (falls vorhanden) und die Heckleuchten auf Ihre Funktion. In einer Werkstatt oder bei Prüforganisationen wie zum Beispiel TÜV und DEKRA kannst Du die korrekte Einstellung überprüfen lassen. Denke auch daran, die Scheinwerfer regelmäßig vom Schmutz zu säubern.
Der Gesetzgeber schreibt bei der Bereifung eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern vor. Experten sagen aber, dass selbst Winterreifen mit einer Profiltiefe von 4 Millimetern nur bedingt wintertauglich sind. Spare daher nicht bei den Reifen, sondern ersetze die abgefahrene Exemplare rechtzeitig. Haben Deine Reifen noch genug Profil, sind aber älter als zehn Jahre, sollten sie ebenfalls ausgetauscht werden. Beherzige die „O bis O“-Regel: Von Oktober bis Ostern fährst Du mit Winterreifen in der Regel am besten. Fast zwei Drittel der Deutschen sind aber rechtzeitig dran und ziehen spätestens im November ihrem Auto die Winterreifen an.
Winterzubehör ist empfehlenswert. Dazu gehören Eiskratzer, Handschuhe, optional Abdeckfolien für die Frontscheibe. Wenn Dein Auto keine Funk-Zentralverriegelung hat, denk auch an Türschlossenteiser. Wenn Du eher ländlich wohnst und oft auf Landstraßen und Autobahnen unterwegs bist, kannst Du vorsorglich Decken und etwas Verpflegung in Deinem Auto mitführen. Bei einer Panne in einer abgelegenen Gegend bist Du damit erst mal versorgt.
Fazit zum Winter- und Frostschutz
Autofahren im Winter hat seine Tücken. Kommt es zu Schäden, ist nicht immer eindeutig klar, wer die Schuld hat und ob überhaupt jemand haftbar gemacht werden kann. Am besten kommst du durch den Winter, wenn du das Auto rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit vorbereitest, bei Eis und Schnee für gute Sicht sorgst, vorsichtig fährst und Fahrten bei extremen Witterungsverhältnissen vermeidest. Falls es doch einmal kracht, stehen wir dir jederzeit mit Rat und Hilfe zur Verfügung.
Hast Du Fragen zur Kfz-Versicherung? Wir beraten Dich gerne telefonisch oder per E-Mail.
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