Das Wichtigste zu Marderschäden auf einen Blick
- Schäden entstehen vorzugsweise im Motorraum
- Häufig erkennbar durch Bisse an Kabeln
- Der Marder agiert überwiegend nachts
- Absicherung mit einer Teilkasko
Ein Marderschaden ist eine ärgerliche Angelegenheit und passiert meist dann, wenn die Tiere nachts unterwegs sind und ihr Revier markieren möchten. Schutz vor einem Marderbefall bietet beispielsweise die Abschottung des Motorraums. Wir stellen Dir einige Methoden zur Vorbeugung eines Marderbisses vor und erklären, warum die Nager sich überhaupt an Deinem Auto aufhalten. Entdeckst du dennoch mal einen Marderschaden am Auto, melde diesen unverzüglich der Versicherung und sichere dein Fahrzeug gegen Folgeschäden ab. Wer sein Auto teil- oder vollkaskoversichert hat, ist gegen den finanziellen Schaden durch Marderbisse geschützt.
In unserem Ratgeber erfährst du, was bei einem Marderschaden zu tun ist. Für einen umfangreichen Schutz vor diesen und mehr Schäden beraten wir Dich darüber hinaus auch gern zum Thema Kfz-Versicherung.
Warum verursachen Marder Schäden am Auto?
Hat der Marder sein Revier markiert, gehorchen andere Artgenossen ihrem Instinkt und respektieren die Grenzen des anderen. So kommt es zu neuen Lebensräumen für die Nager. In der Paarungszeit – von März bis in den Spätsommer – ist der Steinmarder besonders aktiv. Die Männchen versuchen ein Weibchen zwischen den Revieren für sich zu gewinnen. Nach der Natur kommen die Tiere nur dann als ‚, Anwärter‘‘ in Frage, wenn sie ihren Geruch stark verbreitet und ein großes Revier abgesteckt haben. Die Folge sind Marderschäden an mehreren Autos. Zu einem Biss im Motorraum kommt es gerade dann, wenn dieser auch von einem anderen Marder aufgesucht wurde. Das dominantere Männchen wittert den Geruch, wird aggressiv und fängt an die Spuren seines Rivalen in Kabeln und Schläuchen webzubeißen. Zugleich bietet der Motorraum eines Fahrzeugs Schutz vor Fressfeinden und jede Menge Platz, um Nahrung zu verstauen.
Welche Schäden verursacht ein Marder im Motorraum?
Im Motorraum eines Autos sind zahlreiche Kabel und Schläuche aus flexiblen Materialien verbaut. Marderschäden entstehen vor allem an Fahrzeugteilen aus Gummi und weichem Kunststoff. Diese Teile sind besonders häufig betroffen:
- Stromkabel
- Zündkabel
- Schläuche für Scheiben- und Kühlwasser
- Isolier- und Gummimatten zur Dämmung
- Beläge für Antrieb und Lenkung
Oft sind die Marderbisse schwer zu entdecken und womöglich bemerkt man es erst dann, wenn es zu spät ist. Folgeschäden sind daher keine Ausnahme.
Marderschäden am Auto erkennen
Um einen Marderschaden frühzeitig zu erkennen, gibt es sowohl optische als auch technische Hinweise am Auto. Äußerlich kann der Marder am Fahrzeug kleine Pfoten-Abdrücke oder Haare hinterlassen, die Dich als Halter des Autos in Alarmbereitschaft versetzen sollten. Aus technischer Sicht gibt es sogar mehrere Hinweise: Hat der Marder an Zündkabeln genagt, ist dies am unruhigen Motorlauf erkennbar, da eine oder mehr Zündkerzen nicht mehr richtig arbeiten. Die Motorkontrollleuchte gibt einen zusätzlichen Hinweis darauf, dass die Motorsteuerung deines Fahrzeugs nicht mehr richtig funktioniert. Das Steuergerät greift hier ein und schaltet auf ein Notlaufprogramm. Dieses ermöglicht es Dir trotz Marderschaden, die nächste Werkstatt aufzusuchen. Auch nachlassender Bremsdruck und das Ansteigen der Kühlwassertemperatur weisen auf einen Schaden hin, der schnellstmöglich behoben werden sollte.
Schutz für dein Fahrzeug – Marderschaden vorbeugen
Wer dem Marderschaden vorbeugen möchte, sollte regelmäßig einen Blick unter die Motorhaube werfen. Hat sich ein Tier hier eingenistet, hinterlässt es meist recht deutliche Spuren und kann so auch schnell wieder vertreiben werden. Prüft man den Motorraum dagegen nur selten, können kleine Schäden schnell zu einem Marderschaden mit hohen Kosten führen und etliche Folgeschäden mit sich ziehen. Die Reparaturkosten eines derartigen Tierschadens sollten nicht unterschätzt werden und werden für den Fahrzeughalter vor allem dann teuer, wenn der Marderschaden nicht durch eine Teilkasko-Versicherung abgesichert ist. Um die Kosten bei Marderbiss möglichst niedrig zu halten, solltest Du nicht zögern, bei den ersten Anzeichen eine Fachwerkstatt aufzusuchen. Diese berät dich zum Thema Marderschutz und kann womöglich sogar Equipment direkt am Auto nachrüsten.
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Im Ernstfall: Richtigen Marderschutz auswählen
Wenn Du an Deinem Auto einen Marderschaden vorfindest, gilt es, keine Zeit zu verlieren. Neben der richtigen Reparatur und der Unterstützung deiner Versicherung wird nun vor allem die zukünftige Marderabwehr relevant. Verscheucht man die Tiere nicht, so kann es passieren, dass sie auch reparierte Schläuche und Kabel nicht verschonen, sondern gern immer wieder kommen.
Wir verraten Dir einige Methoden, die neuen Motorschäden vorbeugen sollen:
War der Marder schon da und hat sich an Schläuchen und Kabeln vergangen, ist es umso wichtiger, eine professionelle Motorwäsche vorzunehmen. Die Duftstoffe des Tieres werden bei der Motorwäsche entfernt, sodass andere Marder keinen Grund mehr haben, in den Motorraum einzusteigen und dort zu wüten. Um dem Kampf um ein Revier vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, die Motorwäsche gerade in den Sommermonaten in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
Ebenfalls wirksam sind Abschottungen für den ganzen Motorraum. Sie hindern den Marder daran, zu den Kabeln und Schläuchen vorzudringen. Für viele Fahrzeug-Modelle gibt es Equipment zum Nachrüsten, einzelne Auto-Hersteller bieten die Abschottungen schon ab Werk an – allerdings als Zusatzausstattung. Eine günstigere, aber auch weniger praktische Lösung können auch elastische Drahtgitter unter der Motorhaube bieten – einen derart losen Untergrund mögen Marder gar nicht.
Ist der Marder erstmal im Motorraum, können flexible Rohre aus Hartplastik helfen. Die sogenannten Wellrohre halten den langen Zähnen der Tiere problemlos stand und werden einfach über die Kabel und Schläuche im Motorraum gezogen. Aber Vorsicht – die Plastikrohre dürfen nicht an die heißen Teile des Motors gelangen. Zudem lassen sich auf diese Weise ausschließlich Kabel und Schläuche schützen. Gummimanschetten und sonstige Dämmstoffe bleiben weiterhin frei zugänglich für Marderbisse.
Gerade Duftstoffe werden von vielen Autobesitzern als Marderschutz eingesetzt. Beliebt sind hier vor allem WC-Steine, Hundehaare, Mottenkugeln, Knoblauch, Gewürzsäckchen oder andere Hausmittel. Langfristig helfen können diese als Marderabwehr allerdings nicht. Spätestens beim nächsten Regen wird der Geruch verblassen. Im schlimmsten Fall gewöhnt sich der Marder sogar an den Geruch und fühlt sich in Deinem Motorraum trotzdem heimisch.
Ultraschall in hohen Frequenzen wird von verschiedenen Firmen in Form kleiner und leicht zu montierender Geräte als Marderschreck verkauft. Günstige Modelle liefern nur einen Ton und haben eher eine geringe Wirkung, teure Ultraschallgeräte wechseln die Frequenzen hingegen und können dadurch effektiver wirken. Auch hier gilt: Marder können sich an laute Töne gewöhnen.
Einen effektiveren Schutz als Gerüche und Ultraschallgeräte versprechen bestimmte Metallplättchen, die mit Hochspannungssystemen arbeiten. Sie ziehen im Motorraum eine Art „Weidezaun“, der elektrische Impulse an jeden Eindringling verteilt. Der Einbau von derartigen Geräten sollte aufgrund der empfindlichen Fahrzeugelektronik gut überlegt und unbedingt sach- und fachgerecht ausgeführt werden.
Um einem entstandenen Schaden gelassen gegenüber zu stehen, solltest Du zudem auf den richtigen Versicherungsschutz setzen. Eine umfangreiche Teilkasko hilft nicht nur bei Marderschäden, sondern auch im Falle eines Wildunfalls und weiteren Elementarschäden oder Einwirkungen durch Dritte. Achte bei der Auswahl deiner Versicherung daher ganz genau auf den Umfang der Leistungen und sichere Dich stets zuverlässig vor Schäden ab.
Wer zahlt bei einem Marderschaden am Auto?
Die übliche Kfz-Haftpflicht leistet im Fall eines Marderschadens nicht. Lediglich der Kasko-Schutz kann einem Versicherungsnehmer weiterhelfen. Versichert sind Marderschäden über die Teilkasko-Versicherung. Bei einem Marderbiss deckt die Teilkasko im Rahmen der vereinbarten Deckungssumme alle direkten Schäden im Motorraum ab. Die Kosten für den Marderschaden werden nur über die Selbstbeteiligung des Versicherungsnehmers hinaus von der Versicherung getragen. Die Folgeschäden eines Marderbisses (beispielsweise Schäden am Motor oder Katalysator) werden von guten Kfz-Tarifen in unbegrenzter Höhe übernommen – diese können schnell mehrere tausend Euro betragen.
Wichtig: Einige Versicherungen nehmen die Deckung für einen Marderschaden in der Teilkasko auf, andere schließen einen derartigen Schaden kategorisch aus.
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