Das Wichtigste in Kürze
Brauche ich eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder ist eine Unfallversicherung ausreichend? Wofür ist die gesetzliche Krankenversicherung zuständig und welche Rolle spielt die Rentenversicherung? Diese Fragen stellen sich viele. Wir zeigen Dir die Unterschiede und klären Dich über die Vor- und Nachteile von BU und Unfallversicherung auf. Außerdem erfährst Du bei uns, wann sich welche Versicherung lohnt – jetzt lesen!
Erklärvideo zum Thema Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung im Vergleich
Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung in Zahlen
Der große Vorteil einer Berufsunfähigkeitsversicherung gegenüber der Unfallversicherung ist die Leistung bei Berufsunfähigkeit in Folge von Krankheiten und Unfällen. Mit der monatlichen BU-Rente kann der gewohnte Lebensstandard aufrechterhalten werden. Für Jahrgänge nach 1961 ist eine private Berufsunfähigkeitsversicherung besonders empfehlenswert, da die gesetzliche Absicherung auf ein Minimum reduziert wurde. Je nach Anbieter kann zudem die Rentenhöhe der Inflation und der individuellen Lebenssituation angepasst werden.
92,4 % | 7,6 % |
24,5 % | 34,9 % |
Umfragen zeigen, dass die Deutschen tendenziell eher eine Unfall- als eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Obwohl dieser Trend für beide Versicherungen in den vergangenen Jahren rückläufig ist.2 Besonders auffällig sind diese Zahlen im Kontext der Ursachen für eine Berufsunfähigkeit: Denn während weniger als ein Zehntel der Betroffenen einen Unfall erlitten haben, wird der Großteil aufgrund von Erkrankungen des Körpers oder der Psyche arbeitsunfähig.1
Wann greift welche Versicherung nach einem Unfall?
BU vs. Unfallversicherung – Die größten Unterschiede im Überblick
Zwar gehören sowohl BU-Versicherung als auch Unfallversicherung zur privaten Risikovorsorge, allerdings dienen sie unterschiedlichen Zwecken.
Vergleich | Berufsunfähigkeitsversicherung | Unfallversicherung |
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Für wen ist die Versicherung geeignet? |
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Welche Leistungen bietet die Versicherung? | Monatliche Auszahlung einer BU-Rente im Leistungsfall (Minderung der Berufstätigkeit um mindestens 50 %) | Einmalige Auszahlung der Invaliditätsleistung im Falle eines Unfalls mit bleibenden körperlichen Schäden (Höhe nach Gliedertaxe) |
Ab welchem Alter kann die Versicherung abgeschlossen werden? |
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Welche Laufzeit ist möglich? |
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Welche Gesundheitsfragen sind zu beantworten? | Umfangreiche Angaben zur Krankengeschichte notwendig | Nur wenige Angaben erforderlich |
Wie hoch ist die Prämie? | Relativ hoch | Relativ niedrig |
Welche Varianten werden angeboten? |
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Dann lohnt sich eine private Unfallversicherung dennoch
Im Vergleich zeigt sich, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung heutzutage die wichtigere Versicherungsart ist. Jedoch hat auch die private Unfallversicherung ihre Berechtigung: Neben der reinen Invaliditätsleistung im Fall eines Unfalls bieten zahlreiche Versicherer mittlerweile auch etliche Zusatzleistungen. Diese gehen über Gesundheitsschäden durch Sportverletzungen und andere Ursachen weit hinaus. So sind auch körperliche Beeinträchtigungen infolge von Schlaganfall und Herzinfarkt abgesichert, genauso wie Schäden, die beispielsweise durch Zeckenbisse und begleitende Infektionskrankheiten (FSME oder Borreliose) hervorgerufen wurden. Bei einigen Anbietern können zudem Assistenzleistungen vereinbart werden. Im Fall eines Unfalls übernimmt dann ein Unfallmanager die Neustrukturierung des Alltags, stellt den Kontakt mit Beratungsstellen her oder organisiert Einkaufshilfen oder Pflegedienste.
BU-Versicherung oder Unfallversicherung oder beides
Es kann sinnvoll sein, beide Versicherungen abzuschließen. Denn egal, ob angestellt oder selbstständig – bei Verdienstausfall droht der soziale Abstieg. Solltest Du gerne extremen Hobbys wie Snowboarden oder Mountainbiken nachgehen, lohnt sich die Kombination beider Versicherungen ebenfalls. In diesem Fall ist die Gegenüberstellung Berufsunfähigkeitsversicherung vs. Unfallversicherung hinfällig, da beide Versicherungen erst zusammen den richtigen Versicherungsschutz bieten.
Häufige Fragen zu Berufsunfähigkeitsversicherung vs. Unfallversicherung
Ja, insbesondere, wenn Du in Deiner Freizeit sportlich aktiv bist und damit ein höheres Unfallrisiko trägst. Außerdem empfiehlt es sich für all jene, die durch die gesetzliche Unfallversicherung nicht geschützt sind, wie z. B. Hausfrauen/-männer, Selbstständige, Senioren und Kinder.
Beide Versicherungen zählen zur Grundsicherung. Hier gilt es den persönlichen Bedarf genau zu prüfen. Denn in der Regel wird eher eine Unfallversicherung abgeschlossen, obwohl eine Berufsunfähigkeit deutlich häufiger eintrifft.
Ja, wenn dieser Unfall dazu führt, dass Du Deinen aktuellen Beruf länger als 6 Monate nur noch zu 50 % oder weniger ausüben kannst. Als Arbeitnehmer bist Du bei einem Arbeitsunfall zusätzlich durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Für alle anderen Personengruppen – wie z. B. Selbstständige oder Freiberufler – bedarf es einer privaten Unfallversicherung, um die Folgen eines Arbeitsunfalls abzusichern.
Nein, in der Regel kannst Du Dir die Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung nicht nach Vertragsende auszahlen lassen. Allerdings gibt es Versicherer, die gegen eine entsprechende Prämie eine Kombination aus Berufsunfähigkeitsversicherung und Sparvertrag anbieten.
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1 https://morgenundmorgen.com/magazin/marktblick/m-m-marktblick-berufsunfaehigkeit-2023
2 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167890/umfrage/versicherungsschutz-der-haushalte-in-deutschland/