Stage-Bild für den Ratgeberartikel zu Hebelprodukten.

Hebelprodukte

Hebelprodukte sind komplexe Finanzinstrumente. Sie ermöglichen es Anlegern, mit einem geringen Kapitaleinsatz überproportional von Kursbewegungen zu profitieren – aber ebenso Verluste zu machen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesen Produkten? Wir erklären, wie Hebelprodukte funktionieren sowie welche Chancen und Risiken sie bieten.

Hebelprodukte erklärt

  • Hohe Gewinne & Verluste
  • Hoch spekulativ
  • Nur für Experten geeignet
Monatliche Sparanlage sicher & unkompliziert online festlegen!

Hebelprodukte: Das Wichtigste in Kürze

  • Hebelprodukte sind komplexe Finanzinstrumente.
  • Dazu gehören z. B. Optionsscheine, CFDs und Zertifikate.
  • Alle beziehen sich auf einen realen Basiswert, etwa Aktien.
  • Durch einen Hebel wirken sich Kursbewegungen überproportional auf die eigenen Gewinne oder Verluste aus.

Hebelprodukte erklärt: komplexes Finanz­instrument

Mit Hebelprodukten können Anleger viel Geld gewinnen oder verlieren – wie bei einer Wette. Das ist bedingt durch den sogenannten Hebel (Leverage), der die Wirkung des eingesetzten Kapitals vervielfacht. Doch wie funktioniert das genau?

Ein Hebelprodukt bezieht sich auf einen Basiswert, wie zum Beispiel eine Aktie, einen Index oder eine Währung. Der Hebel multipliziert die Kursbewegungen des Basiswerts, sodass Gewinne und Verluste überproportional ausfallen. Wenn der Basiswert um 1 Prozent steigt, kann ein Hebel von 10 dazu führen, dass der Wert des Hebelprodukts um 10 Prozent steigt – und umgekehrt. Je nach Produkt verlierst Du nicht nur Dein eingesetztes Geld, sondern musst sogar Kapital „nachschießen“ (sog. „Nachschusspflicht“).

Hebelprodukte sind komplex und nicht ohne Risiko. Daher ist es wichtig, sich gut zu informieren und die Grundlagen zu verstehen, bevor Du investierst.

Die Arten von Hebelprodukten

Es gibt verschiedene Arten von Hebelprodukten, die sich in ihrer Struktur und Funktions­weise unterscheiden. In diesem Ratgeber konzentrieren wir uns auf die folgenden Hebelprodukte:

  • Optionsscheine,
  • Zertifikate
  • CFDs (Contracts for Difference).

In der Grafik siehst Du zudem Optionen und Futures, die auch zu den Hebelprodukten zählen.

Hebelprodukte in der Übersicht

Hebelprodukte im Detail: Optionsscheine

Die Börse Frankfurt definiert den Optionsschein als „Wertpapier, das das Recht, nicht aber die Verpflichtung verbrieft, eine bestimmte Menge eines zugrunde liegenden Gegenstands oder Basiswertes zu einem bestimmten Preis zu kaufen (Call) oder zu verkaufen (Put)1“. Was das genau bedeutet, gehen wir Schritt für Schritt durch.

Optionsscheine beziehen sich stets auf einen Basiswert – Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Ähnliches. In unserem Beispiel gehen wir von einer Aktie aus. Wenn Du direkt in Aktien investierst, bist Du an dem Unter­nehmen beteiligt. Kaufst Du einen Optionsschein, kannst Du die Aktie später zu dem vorher vereinbarten Preis kaufen (Call-Options­schein) oder verkaufen (Put-Options­schein) – bist aber nicht am Unter­nehmen beteiligt. Üblicher­weise nutzen risikofreudige Anleger dieses Finanzinstrument, um damit kurzfristig zu spekulieren. Möchtest Du Dein Geld sicher anlegen oder langfristig Vermögen aufbauen, sind Options­scheine eher nichts für Dich.

Entscheidest Du Dich für einen Call-Options­schein, gehst Du von einem steigenden Aktienpreis aus. Nehmen wir an, Du interessierst Dich für Aktien der Vollmilch AG. Du erwartest, dass der Aktienkurs der Vollmilch AG nach oben klettert, und kaufst Dir einen Call-Optionsschein. Dafür zahlst Du eine Prämie an die Bank oder den Wertpapier­händler, der diesen Options­schein herausgegeben hat. Diese Optionsprämie beträgt nur einen Bruchteil des eigentlichen Aktienpreises. Steigt der Aktienpreis der Vollmilch AG tatsächlich an, steigt gleichzeitig auch der Wert Deines Optionsscheins – und zwar um ein Vielfaches im Vergleich zur Vollmilch-Aktie. Wie stark dieser Anstieg ist, hängt vom Bezugsverhältnis ab – also wie der Optionsschein im Verhältnis zum Basiswert steht (Stichwort: Hebelwirkung). Je nach Art und Laufzeit Deines Options­scheins könntest Du nun entweder die Aktie zu dem vorher vereinbarten Basiswert kaufen oder den Call-Optionsschein verkaufen.

Umgekehrt funktioniert das auch bei sogenannten Put-Optionss­cheinen: Hier wettest Du auf einen fallenden Kurs der Vollmilch-Aktien. Da Du Dir mit Deinem Options­schein einen höheren Basiswert sicherst, verkaufst Du die Aktie teurer als der Marktpreis. Und dieser Marktpreis ist es, der über Deinen möglichen Gewinn oder Verlust entscheidet. Denn wird die Aktie billiger gehandelt als bei Deinem Call-Options­schein hinterlegt, lohnt es sich nicht für Dich, Deine Call-Option zu ziehen.

Achtung: Der Optionsschein ist keine Beteiligung an einem Unternehmen, wie das bei einer Aktie der Fall wäre. Es handelt sich vielmehr um eine Schuldverschreibung. Du bist also von der Solvenz des Emittenten (Herausgebers) abhängig – geht dieser Pleite, ist Dein Geld weg. Man spricht hier vom „Bonitätsrisiko“, das Du als Investor tragen musst.

Veranschaulichung von Put-Optionsscheinen
Kriterien zum Abschluss einer Altersvorsorge.
Veranschaulichung von Call-Optionsscheinen

Beispiel für Hebelprodukte: Hebelzertifikate & Knock-out-Zertifikate

Ein weiteres typisches Hebelprodukt sind sogenannte „Hebelzertifikate“ und „Knock-out-Zertifikate“. Da sich beide grundsätzlich sehr ähnlich sind, gelten die nachfolgenden Erklärungen für beide Produkte. Die Unterscheidung erfolgt am Ende des Absatzes.

Wie auch bei den Optionsscheinen trägst Du als Investor das Bonitätsrisiko. Und es gibt weitere Gemeinsamkeiten: Als ebenfalls strukturiertes Finanzprodukt bilden Zertifikate einen Basiswert nach, etwa Aktien oder Indizes wie den DAX. Bei Aktien wäre ein Bezugsverhältnis von 1:1 bezahlbar, beim DAX wäre das doch sehr teuer – hier bieten sich oft Bezugsverhältnisse von 1:100 o. Ä. an. Steigt der Preis des zugrunde liegenden Basiswerts, reagieren Hebelzertifikate überproportional auf diese Entwicklung – der Wert schießt in die Höhe oder fällt in die Tiefe. Der Chance eines immensen Gewinns steht also der Totalverlust des eingesetzten Kapitals gegenüber; und das schon bei geringsten Kursbewegungen. Identisch zu den Optionsscheinen kannst Du auf steigende Kurse (Call) oder fallende Kurse (Put) wetten.

Die Laufzeit von Hebelzertifikaten ist flexibel und kann sowohl mehrere Jahre betragen als auch unbegrenzt sein. Dies gilt explizit nicht für sogenannte „Knock-out-Zertifikate“. Bei diesen Hebelprodukten gibt es eine „Knock-out-Schwelle“: Fällt der Basiswert der Bezugsaktie unter diese oder steigt darüber, verliert das Knock-out-Zertifikat seinen Wert. Der Anleger verliert also seinen gesamten Einsatz. Um das zu verhindern, setzen manche Knock-out-Papiere auf eine Stop-Loss-Schwelle – der Investor erhält dann den Restwert des Wertpapiers, bevor die Knock-out-Schwelle greift. Dieser Wert ist allerdings oftmals sehr niedrig und hängt vom Abstand zwischen den beiden Schwellen ab.

Hebelprodukte für Anfänger: Das sind CFDs

CFDs, oder Contracts for Difference, sind Finanzderivate. Sie ermöglichen es Anlegern, auf Preisbewegungen von Vermögenswerten zu spekulieren – ähnlich wie bei Zertifikaten und Optionsscheinen beziehen sie sich beispielsweise auf:

  • Aktien
  • Indizes, z. B. den DAX
  • Rohstoffe

Handelst Du mit CFDs, bist Du nicht an dem Unternehmen beteiligt, auf dessen Aktie sich Dein CFD bezieht. Denn ein CFD ist ein Vertrag zwischen Dir und einem Broker – Du handelst CFDs außerbörslich mit einem Finanzdienstleister (also einem Broker).

Der Gewinn oder Verlust ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Eröffnungs- und dem Schlusskurs des gehandelten Vermögenswerts. Das bedeutet, dass Du sowohl auf steigende (Long-Position) als auch auf fallende Kurse (Short-Position) setzen kannst. CFDs bieten zudem die Möglichkeit, mit Hebel zu handeln. Du musst also nur einen Bruchteil des Handelswertes einsetzen, um große Gewinne zu erzielen – gleichzeitig kannst Du auch bei den kleinsten Kursbewegungen alles verlieren.

Hebelprodukte eignen sich nicht für die Altersvorsorge

Insgesamt fällt auf: Hebelprodukte sind sehr spekulative Finanzprodukte, die ohne Vorwissen und Expertise zu schnellem Verlust führen können. Je nach Anlageziel – etwa der Altersvorsorge – sind Optionsscheine, Zertifikate, CFDs und Co. nicht die richtige Wahl. Stattdessen empfiehlt sich die Investition in ETFs oder gemanagte Aktienfonds. Wirf doch auch mal einen Blick auf FlexInvest, falls Du auf der Suche nach Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge bist oder ein Vermögen aufbauen willst.

Die flexible All-ln-One Vorsorge

FlexInvest SparPlan

  • Nur bis 31.03.: Bis zu 75 € Amazon.de Gutscheine*
  • Ab 25 Euro monatlich
  • Guthaben monatlich verfügbar
  • Zuzahlen und auszahlen bis Du 85 Jahre alt bist
  • Kostenfreie Umschichtungen

Häufige Fragen zu Hebelprodukten

Hast Du Fragen zu FlexInvest? Wir beraten Dich gerne telefonisch oder per E-Mail.

Artikel teilen

Inhalt
  • Hebelprodukte erklärt: komplexes Finanz­instrument
  • Die Arten von Hebelprodukten
  • Hebelprodukte im Detail: Optionsscheine
  • Beispiel für Hebelprodukte: Hebelzertifikate & Knock-out-Zertifikate
  • Hebelprodukte für Anfänger: Das sind CFDs
  • Häufige Fragen zu Hebelprodukten