Alles Wissenswerte zum Thema nachhaltige ETFs
Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit den Folgen ihres Konsums und dem Thema der Nachhaltigkeit. Das hat auch einen Einfluss auf die Finanzwelt – zahlreiche Anleger suchen nach nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten. Im Jahr 2022 betrug die Gesamtsumme nachhaltiger Geldanlagen fast 578,1 Mrd. Euro. Mit einem Plus von 15 % sind nachhaltige Fonds somit im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen. Der Marktanteil nachhaltiger Fonds und Mandate betrug insgesamt 12,5 %. Experten gehen davon aus, dass der Anteil weiter stark zunimmt. Eine Möglichkeit der nachhaltigen Geldanlage sind ETFs, die nur Indizes abbilden, die ethisch, sozial und ökologisch vorselektiert wurden. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit? Und wie können Geldanlagen überhaupt die Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft beeinflussen? Diese und weitere Fragen möchten wir in diesem Ratgeber beantworten. Auf unserer Produktseite zu FlexInvest findest Du detaillierte Infos zu unserer nachhaltigen Fondsgebundenen Rentenversicherung.
Was sind nachhaltige ETFs?
Nachhaltige ETFs (Umwelt-ETFs, Öko-ETFs oder auch grüne ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds, die jedoch nur nachhaltig ausgerichtete Indizes bzw. deren Wertentwicklung abbilden. Sie orientieren sich an einem bestehenden Index, welcher dann nach bestimmten Kriterien aussortiert wird. Die Grundprinzipien der Geldanlage dürfen hier natürlich nicht verletzt werden.
Die nachhaltige Modifikation von Indizes – wie dem MSCI World – lassen sich bspw. anhand des angehängten Kürzels „ESG“ oder „SRI“ erkennen. Ebenso die Ergänzung um das Wort „Sustainable“ lässt auf die Nachhaltigkeit der ETFs schließen. Bekannte nachhaltige Indizes sind der MSCI World ESG oder der MSCI World SRI Index.
Aufgrund der Spezialisierung enthält das nachhaltige Pendant oft weniger Titel. So enthält der MSCI World ESG bspw. ca. 1.400 Titel – während der Basis-Index über 1.500 Titel beinhaltet.
Grundprinzipien der Geldanlage
Ein grundsätzliches Verständnis über Finanzen ist für die Altersvorsorge hilfreich. Dazu gehört das Wissen über die Grundprinzipien der Geldanlage:
- Anlagestrategie: Bevor Du Dich mit Anlageformen befasst, solltest Du Dich zunächst mit Deinem Risikoprofil auseinandersetzen und eine Strategie entwickeln. Das Verhältnis zwischen Risiko und Rendite sollte stets ausgeglichen sein.
- Diversifikation: Streue Dein Kapital so breit wie möglich, um das Risiko zu minimieren.
- Kosten: Hältst Du Deine Kosten gering, bleibt Dir mehr von der Rendite.
- Finanzen im Blick behalten: Du solltest stets einen Überblick über Deine aktuelle Finanzlage haben. Außerdem solltest Du mindestens 3 Monatseinkommen zur Seite legen, bevor Du eine Investition in Betracht ziehst.
Wie nachhaltig sind ökologische bzw. grüne ETFs wirklich?
Nachhaltige ETFs zeichnen sich grundsätzlich dadurch aus, dass sie nach ökologischen, sozialen und ethischen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit werden dabei aber nicht außer Acht gelassen.
Zu den Nachhaltigkeitskriterien gehören unter anderem:
- ESG-Kriterien
- SRI-Kriterien
- Sustainable Development Goals
ESG-Kriterien
Die ESG-Kriterien stellen den Dreh- und Angelpunkt einer nachhaltigen Geldanlage dar. Sie bieten eine Möglichkeit zu beurteilen, wie nachhaltig Unternehmen bzw. Staaten handeln und ob sie in ETFs aufgenommen werden. Die Abkürzung ESG steht dabei für diese 3 Aspekte der Nachhaltigkeit:
- E = Environment (Umwelt)
Umweltverschmutzung- bzw. -gefährdung, Wasser, Artenvielfalt, Ressourcenknappheit
- S = Social (Soziale Bedingungen)
Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Demografischer Wandel
- G= Governance (Unternehmensführung)
Unternehmenswerte, Steuerungs- und Kontrollprozesse
Indizes, die diesen Ansatz verfolgen, sind bspw. der MSCI World ESG oder der STOXX Global ESG Leaders.
SRI – Socially Responsible Investing
Neben den ESG-Kriterien gibt es zusätzlich SRI-Richtlinien, die sich auf sozial verantwortungsvolle Investitionen konzentrieren. Die Abkürzung SRI steht dabei für Socially Responsible Investing, also die Einbeziehung von sozialer und ökologischer Kriterien in Anlage- bzw. Investitionsentscheidungen. Möchtest Du anhand dieser Kriterien mit ETFs Geld nachhaltig anlegen, kannst Du bspw. in den MSCI World SRI Index investieren.
SDG – Sustainable Development Goals
Die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele wurden von den Vereinten Nationen (UN) aufgestellt, um die weltweite ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung zu sichern. Beispiele für Ziele, die bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollten, sind:
- Keine Armut: Der Anteil der Menschen, die in Armut leben um mind. 50 % reduzieren, Soziale Maßnahmen zur Versorgung der Armen
- Kein Hunger: Ganzjähriger Zugang zu Nahrungsmitteln, landwirtschaftliche Produktivität und das Einkommen kleiner Nahrungsmittelproduzenten verbessern, Bewahrung genetischer Vielfalt
- Gesundheit und Wohlergehen: Frühsterblichkeit um ein Drittel senken, allgemeine Gesundheitsversorgung verbessern, Zugang zu bezahlbaren Arzneimitteln für alle erreichen
Sustainability
Darüber hinaus tragen einige nachhaltige ETFs den Zusatz „Sustainability“ (Nachhaltigkeit). Auch die Zusätze „ex Weapons“ (Ausschluss von Waffen) oder „ex Tobacco“ (Ausschluss von Tabak) sowie „Low Carbon“ sind üblich. Bei Letzterem wird nur in Positionen investiert, die besonders geringe Mengen an Treibhausgasen ausstoßen. Beispiele hierfür sind der Low Carbon 100 Europe Index oder die unterschiedlichen STOXX Low Carbon Indizes.
Einheitliches Regelwerk für nachhaltige Investments
Trotz der ESG- und SRI-Kriterien ist der Markt nachhaltiger Geldanlagen unübersichtlich. Mit der Offenlegungs- bzw. Transparenzverordnung hat die EU ein Regelwerk geschaffen, welches einheitliche Maßstäbe zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Finanzdienstleistungen definiert und diese somit vergleichbar macht.
Die Verordnung hat ihren Ursprung in der Regulatorik zum Klimaschutz und dem Pariser Klimaabkommen. Neben der Vergleichbarkeit der Produkte hat die Verordnung auch das Ziel, die Erreichung der Klimaziele für die Unternehmen zu ermöglichen.
Wie wird ein nachhaltiger Index zusammengestellt?
Die Grundlage für einen nachhaltigen Index bildet immer ein bestehender Index – wie bspw. der Deutsche Aktienindex (DAX) oder der MSCI World. Da diese Indizes auch nicht-nachhaltige Unternehmen beinhalten, gilt es diese herauszufiltern.
Dazu stehen unterschiedliche Selektionsverfahren zur Verfügung. Oft werden die Ansätze auch kombiniert oder nacheinander durchgeführt. Grob können diese Auswahlverfahren unterschieden werden:
Beim normbasierten Screening werden Investitionen darauf untersucht, inwiefern sie bestimmten Normen entsprechen. Das können bspw. Normen bezüglich Umweltverhalten, Arbeits- oder Menschenrechten oder Unternehmenspraktiken sein. An sich stellt das normbasierte Screening keinen eigenes Verfahren dar, sondern wird anhand dem Best-in-Class-Verfahren oder dem negativen bzw. positivem Screening umgesetzt.
In diesem Verfahren werden Unternehmen, die in ethisch fragwürdigen Branchen tätig sind, bereits im Vorfeld ausgeschlossen. Dazu gehören Branchen wie die Waffenindustrie, Atomwirtschaft oder das Glücksspiel.
Mittels Best-in-Class-Verfahren werden Anlageobjekte anhand ESG-Kriterien in eine Reihenfolge gebracht. So kannst Du in die Branchenbesten investieren. Das Problem liegt jedoch in der Datenverfügbarkeit. Häufig sind nicht alle benötigten Unternehmensinformationen frei zugänglich.
Im Gegensatz zum negativen Screening werden hier ausschließlich positive Kriterien für ein Rating herangezogen. Dazu werden keine Unternehmen ausgeschlossen – es findet eine Auswahl an Unternehmen statt. Auch hier ist die Gewichtung individuell festlegbar.
Bei diesem Selektionsverfahren werden Unternehmen ausgeschlossen, die bestimmte Normen nicht erfüllen können oder Gegenstand von Kontroversen sind. Anhand Umwelt-, Menschenrechts- und Arbeitsrechtskriterien werden Unternehmen einem Rating unterzogen. Die Gewichtung können die Anbieter eigenständig festlegen. Die Aktien bzw. Unternehmen mit einem negativen Score werden ausgeschlossen.
Impact Investing bezieht sich lediglich auf Investitionen in Unternehmen bzw. Fonds, die messbare soziale und ökologische Auswirkungen erzielen sowie gleichzeitig eine Rendite erwirtschaften.
Anbieter haben anschließend die Möglichkeit, den Index weiter zu spezifizieren. Rund 92 % aller grünen bzw. nachhaltigen ETFs und Fonds nutzen eine Kombination aus Ausschlusskriterien und normbasiertem Screening.
Wie auf der nachstehenden Grafik zu erkennen ist, werden Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Bestechung sowie Kohle und Arbeitsrechtsverletzungen am häufigsten ausgeschlossen.
Nachhaltig? Ja! Aber muss ich dafür auf Rendite verzichten?
Anleger beschäftigen sich oft mit der Frage, ob sie auf Rendite verzichten müssen, wenn sie ihr Geld in nachhaltige ETFs anlegen. Die Antwort ist eindeutig: Nein – verantwortungsvolles und nachhaltiges Investieren muss nicht mit einem Verlust der Rendite einhergehen. Studien weisen nachhaltigen Geldanlagen nach ESG-Kriterien kein schlechteres Risiko-Rendite-Verhältnis zu.
Im nachhaltigen Kontext wird auch häufig von einer „doppelten Rendite“ gesprochen, denn zur finanziellen Rendite der nachhaltigen ETFs kommt der ethische, ökologische und soziale Ertrag hinzu.
Während der Corona-Krise konnten gerade ESG-Geldanlagen an Wert gewinnen. Diese hatten deshalb eine gute Rendite zu verzeichnen, da Tech-Firmen wie bspw. Tesla stärker gewichtet wurden und nicht so stark von der Krise betroffen waren.
Positive Veränderungen durch nachhaltige Investitionen
Auch wir möchten unseren Beitrag leisten und ein Umdenken in der Finanzwelt bewirken. Deshalb richtet die CosmosDirekt – als erster Direktversicherer – die fondsgebundene Rentenversicherung komplett nachhaltig aus. Bei der Fondsauswahl wenden unsere Experten einen festen Prozess an. Um eine laufende Qualitätssicherung zu gewährleisten, wird dieser Prozess regelmäßig neu durchgeführt. Dadurch können wir auf sich ändernde Marktgegebenheiten reagieren und unsere Top Fondsauswahl, die aus nachhaltigen Fonds & ETFs besteht, sichern. Diese besteht aus 37 Fonds und ETFs unterschiedlicher Risikoklassen.
Schon ab einem monatlichen Betrag von 25 Euro kannst Du einfach und unkompliziert in diese Form eines nachhaltigen ETF-Sparplans investieren.
Während der Laufzeit fallen bei der FlexInvest zudem keine Steuern an. Auch wenn Du Deine Fonds wechselst, musst Du keine Steuern zahlen. Erträge werden erst bei der Auszahlung versteuert. Eine Umschichtung ist zudem kostenfrei.
Fazit: Mit gutem Gewissen in nachhaltige ETFs investieren
Seit dem Pariser Klimaabkommen und der Aufsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele haben nachhaltige Geldanlagen immer mehr an Aufmerksamkeit gewonnen. Ziel dabei ist es, das Kapital in ein ökologisch und sozial nachhaltiges Wirtschaftssystem zu lenken. Dementsprechend wächst der Markt für nachhaltige Geldanlagen sehr dynamisch.
Mit nachhaltigen ETFs trägst Du dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Welt zu verbessern. Wenn Du in nachhaltige ETFs investieren möchtest, musst Du in der Regel auch nicht auf eine angemessene Rendite verzichten. Zudem zeichnen sich ETFs durch ihre niedrigen Gebühren aus.
Mit unserer nachhaltigen fondsgebundenen Rentenversicherung leistest Du demnach nicht nur einen Beitrag zu Deiner Altersvorsorge, sondern auch für Deine Mitmenschen und die Umwelt!
Häufige Fragen zum Thema nachhaltige ETFs
Grundsätzlich unterliegt jede Geldanlage einem Verlustrisiko. Aufgrund der Diversifizierung ist das Risiko bei ETFs allerdings auf mehrere Positionen verteilt, was das Risiko minimieren kann. Die Diversifikation hängt jedoch auch von der Größe der nachgebildeten Indizes ab.
Bei nachhaltigen Geldanlagen wie Fonds und ETFs geht es auch darum, Risiken bereits im Voraus zu vermeiden. Dafür werden strenge Auswahlkriterien eingesetzt. Anleger nachhaltiger ETFs waren z. B. nicht vom Abgas-Skandal bei Dieselfahrzeugen betroffen, da diese Aktien von vorneherein ausgeschlossen wurden.Herkömmliche Investitionsentscheidungen können potenzielle ökologische und soziale Risiken, die sich auf die finanzielle Entwicklung auswirken können, leicht übersehen. Nur wenn Unternehmen nachhaltig breit aufgestellt und auch dahingehend transparent sind, können sich Investoren sicher sein, dass diese Risiken berücksichtigt wurden.
Ja, auch nachhaltige ETF-Sparpläne können abgeschlossen werden. So auch die fondsgebundene Rentenversicherung der CosmosDirekt. Bereits ab einer monatlichen Sparrate von 25 Euro kannst Du hier einfach und bequem fürs Alter vorsorgen. Natürlich kannst Du Deine Sparrate regelmäßig anpassen.
Mit nachhaltigen Geldanlagen wie Fonds oder ETFs können Anlegende soziale und ethische Projekte fördern. So kann bspw. der Klimaschutz oder der Ausbau erneuerbare Energien unterstützt werden, ohne auf adäquate Renditechancen zu verzichten.
Hast Du Fragen zu FlexInvest? Wir beraten Dich gerne telefonisch oder per E-Mail.