Das Wichtigste zu Staatsanleihen in Kürze
Was sind Staatsanleihen?
Staatsanleihen sind Schuldverschreibungen von Staaten. Sie werden häufig auch Staatsobligationen oder Staatsschuldverschreibungen genannt.
Nicht immer reichen (Steuer-)Einnahmen von Staaten aus, um alle Ausgaben und Investitionen zu decken. Anstatt einen Kredit aufzunehmen, können sich Staaten auf dem Kapitalmarkt Geld leihen. Dafür geben sie Anleihen heraus. Der Staat definiert vorab ein finanzielles Gesamtvolumen, welches in einzelne Anleihen aufgeteilt wird. Diese werden zu einem festen Preis (Nennwert) mit festgelegter Laufzeit und festgelegten Zinsen (Kupon) an Anleger verkauft.
Eine einfachere Staatsanleihen-Erklärung: Investierst Du in Staatsanleihen, leihst Du dem Staat Geld. Du kannst Dir das wie einen Kredit vorstellen, denn für das Leihen bekommst Du Zinsen. Die Staatsanleihen-Zinsen werden in der Regel einmal jährlich ausgezahlt – in den USA einmal pro Quartal. Am Ende der Laufzeit steht Dir eine Rückzahlung des geliehenen Kapitals zu. Bei Staatsanleihen tritt der Staat als Schuldner und Herausgeber (Emittent) auf und Du als Investor (Gläubiger).
Diese Staatsanleihen gibt es
Jeder Staat kann Staatsanleihen herausgeben. Diese unterscheiden sich nicht nur je nach Land, sondern auch innerhalb eines Landes. So variieren Anleihen in der Verzinsung und der Laufzeit. Beispielsweise gibt es kurzlaufende Staatsanleihen von wenigen Monaten oder Staatsanleihen mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren. Je länger die Laufzeit, desto höher sind in der Regel die Staatsanleihen-Zinsen.
Daran erkennst Du, ob eine Staatsanleihe sicher ist
Wie sicher eine Staatsanleihe ist, hängt von der Bonität des Herausgebers ab. Hat ein Land eine gute bis sehr gute Bonität, ist das Ausfallrisiko gering und die Staatsanleihe gilt als sicher. Staatsanleihen von Ländern mit einer geringen Bonität können hingegen spekulativ sein, da ein Ausfallrisiko besteht. Das bedeutet, dass Du am Ende der Laufzeit den geliehenen Betrag nicht zurückbekommst.
Ein Indiz, wie sicher eine Staatsanleihe ist, sind die Zinsen. Ein hoher Zinssatz deutet auf eine geringere Bonität und damit eine riskante Investition hin. Da die Bonität für Laien aber schwer einzuschätzen ist, übernehmen die Bewertungen unabhängige Unternehmen. Diese werden Rating-Agenturen genannt und sind z. B. Fitch oder Standard & Poors. Die beste Staatsanleihen-Bewertung ist AAA, die schlechteste D.
Ausländische Staatsanleihen kaufen
Alle Staatsanleihen laufen in der Landeswährung des Herausgebers. Möchtest Du in Staatsanleihen außerhalb der Euro-Zone investieren, besteht das Risiko des Fremdwährungsverlustes. Das bedeutet, dass Du Verluste machen kannst, weil sich der Währungskurs verändert.
Ein Beispiel: Investierst Du in US-Staatsanleihen und der Dollar verliert an Wert, hat das auch negative Auswirkungen auf den Nennwert der Anleihe und die Zinszahlungen. Die Folge: Du bekommst am Ende weniger Geld als Du investiert hast. Gewinnt der Dollar dagegen an Wert, entwickelt sich Dein Investment positiv. Da eine Währungsentwicklung nicht vorhersehbar ist, setze bei Deiner Geldanlage auf Staatsanleihen, die in Euro herausgegeben werden.
Was sind Bundesanleihen?
Bundesanleihen sind Staatsanleihen von der Bundesrepublik Deutschland. Deutsche Staatsanleihen haben eine Laufzeit von mindestens 7 Jahren. Es gibt zudem Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10, 15 oder 30 Jahren.
Möchtest Du Bundeswertpapiere kaufen, die eine kürzere Laufzeit haben, werden diese Bundesschatzanweisungen (bis 2 Jahre) oder Bundesobligationen (5 Jahre) genannt.
Lohnen sich Staatsanleihen?
Eine Geldanlage in Staatsanleihen gilt als sinnvoll, um das eigene Portfolio zu differenzieren. Haben Länder eine hohe Bonität, gelten die Staatsanleihen als sichere Geldanlage. Sie bilden daher den Sicherheitsbaustein in einem Vermögensportfolio.
Zudem profitierst Du von einer planbaren Rendite in Form von Staatsanleihen-Zinsen. Möchtest Du zur Geldanlage Staatsanleihen kaufen, sei Dir neben den Vorteilen auch der Risiken bewusst.
Vorteile
- Staatsanleihen mit einer guten bis sehr guten Bonität haben ein geringes Ausfallrisiko und sind sehr sicher.
- Regelmäßige Einnahmen durch Zinszahlungen.
- Renditechancen bei Kursgewinnen möglich.
- Einfach an der Börse handelbar.
Nachteile
- Staatsanleihen mit niedriger Bonität haben ein Ausfallrisiko, was einen möglichen Kapitalverlust zur Folge haben kann.
- Nicht zum Vermögensaufbau geeignet, da die Rendite im Vergleich zu anderen Anlageformen meist gering ist.
- Kein Zinseszinseffekt, da die Zinsen auf dem Nennwert basieren.
- Währungsrisiko ist bei Staatsanleihen außerhalb des Euro-Raums möglich.
So kannst Du Staatsanleihen kaufen
Staatsanleihen sind börsengehandelte Finanzprodukte. Um Dir Staatsanleihen zu kaufen, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Hast Du dieses, kannst Du Staatsanleihen bei Deiner Bank oder Online-Broker kaufen. Jede Staatsanleihe hat eine Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN), um diese beim Kauf genau zuzuordnen.
Früher war es Privatanlegern möglich, Staatsanleihen direkt beim Herausgeber (Emittent) zu kaufen. Bei Bundesanleihen, wie der 10-jährigen deutschen Staatsanleihe, war dies die Deutsche Finanzagentur. Das ist seit 2013 nicht mehr möglich.
Bist Du in Sachen Geldanlage Anfänger und unsicher, welche Staatsanleihen Du kaufen sollst? Statt einzelne Staatsanleihen oder Bundesanleihen zu kaufen, gibt es die Möglichkeit in Staatsanleihen-ETFs zu investieren. ETFs bestehen aus mehreren Anleihen und bilden den Kursverlauf dieser Anleihen (Index) nach. Ein Staatsanleihe-ETF mit 30 deutschen Staatsleihen ist der Deutsche Rentenindex (Rex).
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Häufige Fragen zu Staatsanleihen kaufen
Eine Staatsanleihe ist eine Schuldverschreibung von Staaten. Kaufst Du eine Staatsanleihe, gibst Du dem jeweiligen Land einen Kredit über eine bestimmte Zeit. Dafür erhältst Du vorher festgelegte Staatsanleihen-Zinsen. Nach dieser Zeit bekommst Du den geliehenen Betrag zurück.
Du kannst einzelne Staatsanleihen oder Staatsanleihen-ETFs kaufen. Staatsanleihen werden über die Börse gehandelt. Du kannst diese wie Aktien über Deine Bank oder einen Online-Broker kaufen.
Ob eine Staatsanleihe ein sicheres Investment ist, hängt von der Bonität des jeweiligen Staates ab. Die Bandbreite bei Staatsanleihen reicht von sehr sicher bis spekulativ. Deutsche Staatsanleihen gelten beispielsweise als sicheres Investment. Es gibt aber auch Staaten mit einer schlechten Bonität. Bei diesen kann es passieren, dass Du den Nennwert nach Laufzeitende nicht zurückbekommst und Du Dein investiertes Geld verlierst.
Ja, es gibt ETFs, die sich auf Staatsanleihen fokussieren. Achte beim Kauf darauf, wie sich diese zusammensetzen. Besteht ein ETF nur aus Anleihen von Staaten, die eine niedrige Bonität aufweisen, besteht die Gefahr eines Kapitalverlusts.
Ja, da Staatsanleihen genau wie (nachhaltige) Aktien an der Börse gehandelt werden, ist es möglich, Staatsanleihen jederzeit zu verkaufen. Allerdings kann sich der Kurswert während der Laufzeit verändern. Je nach Kursentwicklung liegt eine Staatsanleihe unter oder über dem Nennwert. Verkaufst Du die Anleihe vorzeitig und der Kurswert ist niedriger als der Nennwert, machst Du Verlust.
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