Engagement

Das Training in der Kreisliga ist nicht nur darauf ausgerichtet, sonntags die fitteste Mannschaft aufzustellen, sondern auch ein Team auf den Rasen zu schicken, das füreinander brennt. Als Trainer braucht man gerade in der Kreisliga ein gutes Händchen, um mit den Emotionen und individuellen Bedürfnissen der Spieler umzugehen. Auch für David ist jeder Trainingstag ein Balanceakt zwischen Familienangelegenheiten, Beruf und der Leidenschaft für den Fußball. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Motivation von 23 erwachsenen Männern aufrechtzuerhalten – schließlich will sonntags jeder auf seine Einsatzminuten kommen.

Auf die Frage nach der persönlichen Motivation gibt’s mehr als nur eine Antwort: fürs Dorf, fürs Team, für den Sieg. Die Tatsache, dass man einander nicht nur zu den Mannschaftskameraden, sondern auch zu den Freunden zählt, spielt ebenfalls mit rein. „Wir machen Mannschaftsabende und haben extrem viel Spaß in der Kabine“, sagt David – das motiviert natürlich zusätzlich. Aber auch, bei den Spielen am Sonntag zu sehen, wie Generationen zusammenkommen, wie die Kinder am Spielfeldrand spielen und die Großväter ihren Enkeln zuschauen, ist für David ein verdienter Lohn für all die harte Arbeit.

In den unteren Ligen definiert sich der Erfolg oft mehr über den Zusammenhalt und den Teamgeist als über individuelle Talente und körperliche Fitness. Beim Training muss alles rund laufen, denn es bleiben lediglich anderthalb Stunden, um die richtige Chemie zu entwickeln und sicherzustellen, dass sonntags die Abläufe stimmen. Zwei Drittel der Saison sind bereits absolviert, und der SV Traktor Schlalach befindet sich aktuell auf dem 9. Tabellenplatz, nicht schlecht für einen Aufsteiger. David erreicht seine Jungs und ist so weit zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. Trotz einiger Rückschläge durch Spielerausfälle zeigen sowohl Trainer als auch Team absoluten Einsatz: David weiß, er kann auf seine Jungs zählen – und sie auf ihn.

Im Fußball liegt der Fokus meist auf den Spielern, ihrem Einsatz und ihrem Willen. Die Trainer in der Kreisliga geraten dadurch oft ein wenig in Vergessenheit – dabei sind sie es, die als erste kommen und als letzte gehen. Denn nach dem Training ist vor dem Training. Auch für David Günther: Fußballer, Cheftrainer, People-Manager – und gute Seele durch und durch.