Auto ist nicht gleich Auto – vor dem Kauf auf Folgekosten achten
Für 84 Prozent der Autofahrer in Deutschland sind die Folgekosten ein wichtiges oder sehr wichtiges Kriterium beim Kauf eines neuen Autos. Damit spielen sie bei der Kaufentscheidung eine größere Rolle als die Umweltverträglichkeit (79 Prozent) oder die Komfortausstattung (54 Prozent) des Fahrzeugs. Das ergab eine aktuelle forsa-Studie1 im Auftrag von CosmosDirekt, dem Direktversicherer der Generali in Deutschland. Zu den Folgekosten zählen unter anderem Kfz-Steuer und Versicherungsbeiträge. Dabei ist zu beachten: Die Versicherungsbeiträge können stark variieren, beispielsweise je nach Modell und Wohnort des Fahrzeughalters. CosmosDirekt gibt Tipps, worauf bei Folgekosten grundsätzlich zu achten ist.
Saarbrücken – Anfang November gab das Kraftfahrt-Bundesamt bekannt, dass im Vormonat insgesamt 284.593 PKWs zugelassen wurden – ein Plus von über zehn Prozent zum Vorjahresmonat2. Damit der Autokauf im Nachhinein nicht zu einer Überraschung führt, empfiehlt sich im Vorfeld eine Prüfung von anfallenden Steuern und Versicherungsbeiträgen. „Jede Käuferin und jeder Käufer sollte sich vor der Unterschrift informieren, mit welchen Folgekosten sie oder er zu rechnen hat”, rät Kfz-Versicherungsexperte Roman Wagner von CosmosDirekt. Was Fahrzeughalter über Folgekosten wissen sollten:
1. SO BERECHNET MAN DIE KFZ-STEUER
„Um die Kosten für die KFZ-Steuer im Vorfeld ermitteln zu können, sind folgende Parameter wichtig: Das Datum der Erstzulassung, die Motorart (Otto-, Diesel-, oder Wankelmotor), der Hubraum in ccm und bei Modellen mit Erstzulassung ab 01.07.2009 noch der CO2-Wert (zuvor: die Emissionsklasse). Alle diese Informationen findet man in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) des Fahrzeugs. Ganz allgemein kann man sagen: Je geringer der Hubraum bzw. der CO2-Ausstoß eines Autos, desto preiswerter wird die Kfz-Steuer. Für die konkrete Berechnung hat das Bundesministerium der Finanzen einen Kfz-Steuer-Rechner im Internet zur Verfügung gestellt.“
2. TEIL- ODER VOLLKASKO
„Beide Versicherungen ersetzen Schäden am eigenen Auto. Allerdings unterscheiden sie sich in den Leistungen: Die Teilkaskoversicherung reguliert üblicherweise Schäden, die durch Sturm, Blitzschlag oder Hagel sowie Brand, Explosion, Überschwemmung, Diebstahl, Glasbruch, Marderbisse oder Zusammenstöße mit Haarwild oder Tieren aller Art entstanden sind. Die Vollkaskoversicherung beinhaltet die Teilkasko und übernimmt darüber hinaus beispielsweise auch Schäden, die durch – auch selbstverschuldeten – Unfall Vandalismus, Fahrerflucht oder einen verursacht wurden. Dabei muss eine Vollkasko nicht immer teurer als eine Teilkasko sein, denn in der Vollkasko sichern sich unfallfreie Fahrer einen Schadenfreiheitsrabatt, den es in der Teilkasko nicht gibt. Unterm Strich kann so der Vollkaskoschutz sogar günstiger sein.“
3. RABATTSCHUTZ KANN SICH LOHNEN
„Billig ist nicht immer gut, im Schadenfall kann es ganz schön teuer werden. Beispielsweise enthalten einige Versicherungsangebote nicht den Rabattschutz. Dieser verhindert jedoch, dass der Versicherungsbeitrag im nächsten Jahr infolge eines für den Schadenfreiheitsrabatt üblicherweise rückstufungsrelevanten Schadens ansteigt. Daher sollte ein Rabattschutz – sowohl bei der Wahl der Kfz-Haftpflicht- als auch bei der Vollkaskoversicherung – immer mit in Erwägung gezogen werden.“
4. TREUE ZAHLT SICH AUS
„Bei der Vereinbarung einer Werkstattbindung kann man sowohl in der Teil- als auch in der Vollkasko von niedrigeren Beiträgen und Zusatzleistungen wie einem Abholservice profitieren. Eine Fahrzeugreparatur erfolgt in diesem Fall in einer qualifizierten und zertifizierten Partnerwerkstatt des Kfz-Versicherers. Außerdem ist eine Unfallabwicklung mit Werkstattbindung oft stressfreier und bequemer für den Versicherungskunden, weil die Abwicklung der Reparatur zu einem großen Teil vom Versicherer übernommen wird.“
5. WOHNORT UND MODELL SIND WICHTIG
„Zwei wichtige Merkmale bei der Bestimmung der Versicherungsbeiträge sind die – immer wieder jährlich überprüften - Kfz-Regional- und die Pkw-Typklassen. In Deutschland gibt es verschiedene Regionalklassen. Diese geben an, wie hoch die Schadenbilanz eines der 413 deutschen Zulassungsbezirke ist, in denen der Wohnort des Fahrzeughalters liegt, und welches Versicherungsrisiko sich damit verbindet. Zu den herangezogenen Daten gehören u. a. das Fahrverhalten aller Autofahrer der jeweiligen Region, das Verhältnis zwischen Anzahl der Schäden und zugelassener Fahrzeuge sowie die durchschnittliche Schadenshöhe. Für die Kaskoversicherung werden auch die Diebstahl-häufigkeit, die Sturm- und Hagelschäden und die Anzahl der Wildunfälle berücksichtigt. Je niedriger die Regionalklasse, desto günstiger der Versicherungsbeitrag. In den Kfz-Typklassen erfassen die Versicherungen wiederum die Schaden- und Unfallbilanz aller Automodelle, die in Deutschland zugelassen sind – aktuell über 30.000 unterschiedliche Modelle. Bewertet werden die Fahrzeugschäden und die dadurch verursachten Reparaturkosten der letzten drei Jahre. Das heißt, je öfter ein bestimmtes Modell in Unfälle verwickelt wird, desto höher ist die Typklasse und der Versicherungsbetrag für ein Fahrzeug dieses Typs.“
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Bevölkerungsrepräsentative Studie „Einstellungen zum eigenen Auto” des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von CosmosDirekt, dem Direktversicherer der Generali in Deutschland. Im September 2019 wurden 1.514 Autofahrerinnen und Autofahrer ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland befragt.
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https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/Fahrzeugzulassungen/pm24_2019_n_10_19_pm_komplett.html;jsessionid=E229C59E46B1061061D479E24FB27CF4.live11293?nn=2141748