Zahnersatz ist teuer. Hochwertige Implantate kosten bis zu 3.000 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen hiervon nur einen Bruchteil. Patienten sind also häufig mit einem hohen Eigenanteil konfrontiert – doch das muss nicht sein. Mit einer günstigen Zahnzusatzversicherung lassen sich die Kosten reduzieren. Hier erfährst Du mehr zum Thema „Versicherung für den Zahnersatz“ und was dafür spricht, eine solche abzuschließen.
Diese Begriffe solltest Du kennen
Was versteht man unter Zahnersatz?
Als Zahnersatz bezeichnet man grundsätzlich alle künstlich hergestellten Bestandteile, welche die natürliche Zahnkrone oder den kompletten Zahn ersetzen: Das umfasst Kronen, Brücken, Teil- und Vollprothesen sowie Zahnimplantate. Ziel der Maßnahmen ist es, das Gebiss sowohl funktional als auch ästhetisch so gut wie möglich wiederherzustellen und zu erhalten.
Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
Eine Zahnzusatzversicherung ist eine zusätzliche, private Krankenversicherung, die den Eigenanteil des Versicherten für zahlreiche Zahnarzt-Leistungen ganz oder teilweise übernimmt. So werden selbst kostspielige Zahnersatz-Behandlungen und Rekonstruktionsmaßnahmen erschwinglich, die über die Standard-Leistungen der Krankenkassen hinausgehen. Oft deckt eine Zahnzusatzversicherung zudem eine Reihe zahnärztlicher Zusatzleistungen ab, die für gesetzlich versicherte Patienten komplett selbst zu finanzieren wären.
Eine Zahnzusatzversicherung greift üblicherweise erst bei Behandlungen, deren Notwendigkeit sich nach Vertragsabschluss ergibt. Zahnärztliche Behandlungen, die bereits vor dem Abschluss einer Zahnzusatzversicherung begonnen wurden, fallen also nicht unter deren Versicherungsschutz. Wichtig: Rechtlich beginnt die Heilbehandlung schon mit der ersten ärztlichen Tätigkeit, die aus dem Schaden resultiert (Untersuchung aufgrund Zahnschmerzen etc.). Die meisten Versicherer übernehmen also keine Schäden, die schon vor Versicherungsabschluss erkannt worden sind, ob schon der Patient die Operation zum Einsetzen des Zahnersatzes womöglich erst nach Versicherungsabschluss beantragt.
Warum ist eine Versicherung für den Zahnersatz sinnvoll?
Gute und feste Zähne sind aus vielen Gründen wichtig: Sie sind unsere wichtigsten Werkzeuge beim Essen. Wenn wir uns unterhalten, beeinflussen sie die Aussprache; wenn wir herzhaft lachen, tragen gepflegte Zähne wesentlich zu einem ansprechenden Erscheinungsbild bei. Durch den täglichen Gebrauch unterliegen die Zähne jedoch einer natürlichen Abnutzung – und nicht immer lässt sich das allein durch eine gründliche, tägliche Pflege kompensieren.
Auch die Ernährung und Veranlagung beeinflussen Zustand und Gesundheit unserer Zähne. Erkrankungen und unvorhersehbare Risiken wie Unfälle können unvermittelt zu Zahndefekten oder einem Zahnverlust führen. Braucht man dann einen Zahnersatz, hilft die passende Versicherung.
Geht es um Zahnersatz, zahlen gesetzliche Krankenkassen einen gewissen Anteil am „medizinisch notwendigen Zahnersatz“. Diese „Festzuschüsse“ zum Zahnersatz decken jedoch meist nur einen Teil der realen Kosten – und lediglich jene für die sogenannte „Regelversorgung“ab. Die genaue Zuschusshöhe hängt zudem vom jeweiligen medizinischen Befund ab, den der Zahnarzt im „Heil- und Kostenplan“ erfasst.
Der Festzuschuss deckt 50 Prozent der Kosten für den „medizinisch notwendigen Zahnersatz“ ab. Erwachsene, die ihre Zähne regelmäßig pflegen und zudem mindestens in den letzten 5 oder 10 Jahren vor Beginn einer Zahnersatz-Behandlung zur jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt erschienen sind – am besten lückenlos dokumentiert im Bonusheft – können den Zuschuss zum Zahnersatz zusätzlich um 10 bzw. 15 Prozent auf maximal 65 Prozent erhöhen. Der Eigenanteil sinkt also auf 35 Prozent. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren müssen sogar zweimal jährlich zum Zahnarzt.
Der medizinisch notwendige Zahnersatz ist leider häufig nicht die beste Option, sondern eine einfache Standard-Therapie als möglichst kostengünstige Lösung: Unverblendete oder teilverblendete Stahlkronen, Stahlbrücken oder Klammerprothesen sind Beispiele dafür. Hochwertiger und ästhetisch ansprechender Zahnersatz, wie Titan-Implantate und Vollkeramik-Kronen, ist deutlich teurer.
Wünschst Du Dir dennoch den bestmöglichen Zahnersatz, dann decken Festzuschuss und Bonus nur noch einen kleinen Teil der realen Kosten ab, da der Zuschuss sich unverändert an der Regelversorgung orientiert – und nicht an der teureren Behandlung. Folglich vervielfacht sich der Eigenanteil. Genau hier kommt eine Zahnzusatzversicherung ins Spiel: Je nach Anbieter und Angebot reduzierst Du damit den Eigenanteil im Schadenfall ganz erheblich und erhalten hochwertigen Zahnersatz.
Welche Zusatzleistungen sind in der Versicherung enthalten?
Je nach Versicherer und Angebot wird mitunter eine ganze Reihe weiterer Zahnarzt-Leistungen übernommen, welche die gesetzlichen Krankenkassen nicht oder nur unter bestimmten Voraussetzungen tragen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Zahn-Reparaturen mit hochwertigen Inlays, Onlays und plastischen Zahnfüllungen
- eine Zahnprophylaxe in Form einer professionellen Zahnreinigung mit anschließender Fissurenversiegelung. Dabei werden die Zähne mit einer dünnen Beschichtung (meist aus Kunststoff) versehen, die vor Karies schützt. Als Fissuren werden hier Einkerbungen auf der Kaufläche der Zeitenzähne bezeichnet.
- Wurzelbehandlungen für Zähne, die nach Kassen-Maßstäben als nicht erhaltungswürdig gelten.
- private Zusatzleistungen im Bereich der Wurzelkanalbehandlung
- private Zusatzleistungen im Bereich der Parodontitis-Behandlung; zum Beispiel eine Laserbehandlung und Maßnahmen der regenerativen Parodontalchirurgie. Bei Parodontitis (auch Parodontose genannt) handelt es sich um entzündungsbedingte Erkrankungen des Zahnhaltegewebes, zu dem unter anderem das Zahnfleisch zählt. Unbehandelt führt eine fortschreitende Parodontitis zum Zahnausfall.
Welche Erstattungsansprüche ergeben sich?
Bei vielen Versicherungstarifen ist der Erstattungsanspruch nach Vertragsabschluss zunächst auf eine bestimmte Summe pro Jahr begrenzt, die meist in festgelegten Intervallen (zum Beispiel von Jahr zu Jahr) wächst. Deine Ansprüche steigen also, je länger du dabei bist.
Für wen lohnt sich also eine Versicherung für den Zahnersatz?
Kurz gesagt: Für jeden, der sich für den Ernstfall absichern möchte, und nicht nur die kostengünstigste, sondern eine besonders ästhetische, hochwertige und zeitgemäße Lösung bevorzugt; ebenso für jene, die zahnärztliche Leistungen in Anspruch nehmen möchten, die nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen oder bezuschusst werden.
Fazit zum Thema Zahnersatz
Einer Behandlung oder einem hochwertigen Ersatz der Zähne vorzuziehen ist auf jeden Fall der Erhalt der natürlichen Zähne. Das gilt mit und ohne Versicherung für den Zahnersatz.
- Das beste Mittel dafür ist und bleibt eine gründliche Zahnpflege, die Karies wirksam bekämpft.
- Ein regelmäßiger Zahnarztbesuch ist ebenso Teil der effektiven Vorsorge. Der Zahnarzt erkennt drohende Schäden frühzeitig und kann entsprechend gegensteuern – im Idealfall bereits so früh, dass noch gar kein Zahnersatz fällig wird.
- Nimmt doch mal ein Zahn Schaden oder Du möchtest Leistungen in Anspruch nehmen, welche die gesetzlichen Kassen nicht tragen, bist Du mit einer Zahnzusatzversicherung bestens abgesichert, federn so hohe Behandlungskosten ab und können sich guten Gewissens für die beste Option entscheiden – anstatt für die günstigste.