Eine Person schreibt in ihr Testament, wie der digitale Nachlass verwaltet werden soll.

Digitaler Nachlass

Das digitale Erbe für den Todesfall verwalten

Digitaler Nachlass: Das Wichtigste zusammen­gefasst

  • Definition: Ein digitaler Nachlass regelt nach Deinem Ableben, was mit Deinem digitalen Erbe passiert. Hierzu gehören beispielsweise Online-Zugänge (inklusive Zugangsdaten) und Abonnements.
  • Vorgehen: Am besten kümmerst Du Dich frühzeitig um Deinen digitalen Nachlass. Wir empfehlen Dir, eine Person Deines Vertrauens mit allen Aufgaben zu Deinem digitalen Nachlass zu beauftragen. Halte das in einer Vollmacht fest, damit sich diese Person zu Lebzeiten und nach Deinem Tod darum kümmern kann.
  • Checkliste: Mit Hilfe einer Checkliste kannst Du Deinen digitalen Nachlass vorbereiten. Notiere dazu all Deine Zugänge auf einer Liste oder speichere sie in einem Passwort-Manager ab. Verwahre Deine Checkliste an einem sicheren Ort, damit unbefugte Personen Deine Daten nicht missbräuchlich nutzen können.

Im Falle Deines Ablebens kümmern sich Deine Erben um Deinen Nachlass. Häufig geht es dabei um Fragen wie die Auflösung der Wohnung oder das Testament. Der digitale Nachlass wird oft übersehen, gehört aber genauso zum Erbe. Mit der richtigen Vorsorge machst Du es Deinen Erben leichter, Deine Nutzerkonten zu verwalten. So kannst Du selbst bestimmen, was mit Deinen Online-Accounts nach Deinem Tod passieren soll. In diesem Ratgeber erhältst Du die wichtigsten Fakten zum digitalen Nachlass. Allgemeine Informationen zu den Versicherungen von CosmosDirekt findest Du auf unseren Produktseiten.

Was ist ein digitaler Nachlass?

Der sogenannte digitale Nachlass bzw. das digitale Erbe ist das, was eine Person nach ihrem Tod im Internet oder auf ihren PCs, Laptops oder Smartphones hinterlässt. Dies kann sich auf verschiedene Elemente beziehen, die sich im digitalen Raum befinden. Dazu gehören beispielsweise Fotos und Dokumente, die auf Geräten oder in Cloud-Speichern gesichert sind, Social-Media-Konten (die nach Deinem Tod in den Gedenkzustand versetzt oder gelöscht werden sollten) und Passwörter für verschiedene Online-Dienste. Deine Online-Präsenz kann alles umfassen, von Social-Media-Konten bis hin zu Passwörtern für Bankkonten. Daher ist es wichtig, einen Plan zu haben, wie Deine digitalen Vermögenswerte nach Deinem Tod verwaltet werden.

Checkliste: Was zählt zum digitalen Nachlass?

Der digitale Nachlass umfasst eine Vielzahl an elektronischen Daten, die ein Nutzer im Todesfall im Internet und auf Datenträgern hinterlässt. Um sicherzustellen, dass Deine digitalen Daten nach Deinem Tod nach Deinen Wünschen verwaltet werden, kann eine Checkliste dabei helfen, den digitalen Nachlass vorzubereiten. Zu den elektronischen Daten, die Du Deinen Erben hinterlässt, zählen zum Beispiel:

  • E-Mail-Konten
  • Messenger
  • Profile in sozialen Netzwerken
  • Streaming-Abos
  • Digitale Bezahldienste
  • Online-Banking
  • Cloud-Dienste
  • Online-Shops
  • Hardware, wie PCs, Laptops, Smartphones, USB-Sticks
  • Software samt Lizenzen

Warum ist der digitale Nachlass wichtig?

Wir sind in unserem täglichen Leben immer mehr „online“ und Inhalte im Internet können bis weit nach unserem Tod gespeichert sein. Daher wird es zunehmend wichtiger, neben dem Nachlass der materiellen Vermögenswerte, auch den digitalen Nachlass zu regeln. So können Deine Erben dafür sorgen, dass nach dem Tod mit Deiner Online-Präsenz genau das passiert, was Du zu Lebzeiten bestimmt hast.

Mit wenigen Klicks erstellen wir Profile in sozialen Netzwerken, buchen den nächsten Urlaub, bestellen Kleider, Bücher und Co. in Online-Shops und schließen Verträge und Abos online ab. Nach dem Tod kann die Kündigung von bestehenden Verträgen oder Accounts für Deine Angehörigen zeitaufwendig und kostenintensiv sein. Denn alle Rechte und Pflichten an Online-Diensten gehen auf Deine Erben über.

Ein Problem der digitalen Nachlassverwaltung ist, dass viele Online-Plattformen unklare Richtlinien darüber haben, was mit Benutzerdaten passiert, nachdem der betroffene Nutzer gestorben ist. Achte daher am besten bereits bei der Anmeldung auf das Kleingedruckte der AGBs.

Wie kann man sein digitales Erbe verwalten?

Im heutigen digitalen Zeitalter ist unser Leben stärker denn je mit der Technologie verflochten. Daher ist es relevant und unumgänglich zu überlegen, was mit Deinen Nutzerkonten und digitalen Inhalten – also Deinem digitalen Erbe – nach Deinem Tod passiert.

Mann tippt auf Tablet

In einigen sozialen Netzwerken können Familienmitglieder oder Vertrauenspersonen beantragen, dass ein Konto in den Gedenkzustand versetzt oder vollständig gelöscht wird. Daher ist ein wichtiger Aspekt Deines digitalen Nachlasses die Benennung eines Bevollmächtigten oder einer Vertrauensperson, die Zugriff auf Deine Konten hat und diese nach Deinen Wünschen verwaltet.

Informiere diese Person, wo die Zugangsdaten zu Deinen Accounts zu finden sind. Verwahre die Liste an einem sicheren Ort, damit unbefugte Personen Deine Daten nicht missbrauchen können.

Eine Möglichkeit, sicherzustellen, dass Deine digitalen Inhalte ordnungsgemäß verwaltet werden, ist die Erstellung eines Testaments bzw. einer Vollmacht für den digitalen Nachlass. Darin wird festlegt, wie und von wem Deine Nutzerkonten nach Deinem Tod verwaltet werden sollen. Diese Vertrauensperson hat als Nachlasskontakt Zugang zu Deinen Passwörtern und Kontoinformationen, um diese nach Deinen Wünschen zu verwalten. Wenn Familie und Bekannte nicht mit dem Verwalten des digitalen Nachlasses betraut werden sollen, kannst Du auch einen Anwalt oder einen Nachlassdienstleister damit beauftragen.

Die Verbraucherzentrale stellt beispielsweise auf ihrer Website ein Muster für eine Vollmacht über den digitalen Nachlass zur Verfügung. So kannst Du zu Lebzeiten bestimmen, wer im Falle Deines Todes Deine digitalen Konten verwalten soll.

Wie wird der digitale Nachlass rechtlich eingeordnet?

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem Urteil klargestellt, dass der digitale Nachlass unter das Erbrecht fällt. Damit ist er genau wie das Erbe von Gegenständen zu behandeln. Die Erben sind dann nach § 1922 BGB Gesamtrechtsnachfolger des Erblassers. Das heißt, das gesamte Vermögen geht auf den oder die Erben über. Es umfasst alle Verbindlichkeiten des Erblassers. Durch dieses Urteil wird daher umso mehr betont, wie wichtig es ist, spezifische Anweisungen zu Deinem digitalen Erbe in Dein Testament aufzunehmen.

Digitale Nachlassverwaltung als Erbe bzw. Begünstigter

Als digitaler Nachlassverwalter stehst Du zunächst vor einer schwierigen Aufgabe, wenn es um das Verwalten des digitalen Nachlasses einer Person geht. Du musst in der Lage sein, auf Daten zuzugreifen, die in verschiedenen Formaten auf verschiedenen Plattformen gespeichert sind. Daher ist es am besten, wenn Du vorab von der Person eine Liste mit ihren Zugangsdaten erhalten hast. Im besten Fall sind alle Passwörter in einem Passwort-Manager gespeichert. Der Manager wird in diesem Fall über ein zusätzliches Hauptpasswort gesichert, welches Dir übergeben werden sollte. Dieses Hauptpasswort sollte Du gut versteckt sein, aber nach dem Tod der Person auch wieder schnell greifbar sein.

Nach einem Todesfall ist die emotionale Belastung sehr hoch. Unter den Erben kann es schnell zu einem Streitfall kommen. Um nicht auch noch unter finanziellen Schwierigkeiten leiden zu müssen, kann der Abschluss einer Rechtschutzversicherung sinnvoll sein. Die übernimmt im Ernstfall die Kosten für die Rechtsberatung sowie Anwalts- und Gerichtskosten.

Fazit: Digitales Erbe so früh wie möglich regeln

Nach Deinem Tod hinterlässt Du eine riesige Menge an Daten. Deshalb wird es immer wichtiger, diesen Nachlass, das digitale Erbe, möglichst früh zu regeln. Ohne eine vorab festgelegte digitale Nachlassverwaltung kann das Regeln Deines digitalen Nachlasses für geliebte Menschen nach Deinem Tod schwer zugänglich oder mit einem hohen Zeitaufwand verbunden sein.

Umso wichtiger ist es, dass Du proaktiv Schritte zum Verwalten Deines eigenen digitalen Erbes unternimmst, indem Du eine vertrauenswürdige Person als digitalen Nachlassverwalter benennst, die Deine Nutzerkonten, Dateien und anderen digitalen Inhalte im Todesfall verwaltet.

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