Das Wichtigste zur Gesundheitsprüfung bei Versicherungen auf einen Blick
Das Absichern der eigenen Gesundheit kann in vielen Fällen wichtig sein. Doch solche Versicherungen verlangen meist eine Gesundheitsprüfung. Das Gute ist: Dafür musst Du nicht zum Arzt, Du kannst den Fragebogen selbst ausfüllen. Dennoch scheuen sich viele Antragsteller vor der Gesundheitsprüfung. Welche Fragen Du beantworten musst und warum eine Gesundheitsprüfung sogar etwas Positives ist, zeigen wir Dir in unserem Ratgeber. Allgemeine Informationen zu den einzelnen Versicherungen findest Du auf unseren Produktseiten.
Was ist eine Gesundheitsprüfung bei Versicherungen?
Beim Abschluss von Versicherungen, die sich auf Deine Gesundheit beziehen, erwarten Dich im Rahmen einer Gesundheitsprüfung einige Gesundheitsfragen. Diese kannst Du schriftlich oder oftmals auch online beantworten – und zwar ganz in Ruhe von zu Hause aus. Eine Gesundheitsprüfung durch die Versicherung bedeutet nicht, dass Du Dich von einem Arzt durchchecken lassen musst. Vielmehr geht es um vergangene Behandlungen der letzten Jahre und gesundheitsschädliche Angewohnheiten wie das Rauchen. Versicherer möchten durch die Gesundheitsprüfung lediglich erfahren, welches Risiko sie eingehen, wenn Du Dich bei ihnen versicherst.
Je nach Gesundheitszustand und Vorerkrankungen können Versicherer einen Risikozuschlag oder den Ausschluss bestimmter Leistungen in den Vertrag aufnehmen. Im Gegenzug können sie durch die Gesundheitsfragen faire Beiträge für die Versicherung kalkulieren. Ohne eine Gesundheitsprüfung wären die Beiträge viel höher, da die Versicherer bei jedem Versicherungsnehmer von einem hohen Risiko ausgehen müssten, um sich selbst abzusichern. Durch die Gesundheitsfragen wird sichergestellt, dass Du für Deine Versicherung wirklich nur so viel zahlst, wie für Dein Risiko angemessen ist.
Welche Versicherung stellt Gesundheitsfragen?
Gesundheitsfragen begegnen Dir meist bei allen Versicherungen, deren Leistungen mit Deinem Gesundheitszustand zusammenhängen. Dazu gehören vor allem folgende Versicherungen:
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Risikolebensversicherung
- Private Krankenversicherung
- Krankenzusatzversicherungen
Zu den Krankenzusatzversicherungen zählt beispielswiese die Zahnzusatzversicherung oder auch eine Krankenhauszusatzversicherung.
Was wird bei einer Gesundheitsprüfung abgefragt?
Welche Gesundheitsfragen Du als Antragsteller genau gestellt bekommst, hängt von der Versicherung und auch dem Versicherer ab. Manche Gesundheitsprüfungen sind sehr umfangreich, andere sind schnell zu beantworten. In der Regel gilt bei allen Gesundheitsprüfungen, dass lediglich ambulante Behandlungen der letzten 5 Jahre und stationäre Behandlungen der letzten 10 Jahre relevant sind. Alles, was davor war, musst Du nicht angeben. Bist Du gerade einfach nur erkältet, ist das in der Regel auch irrelevant.
Thematisch kannst Du Dich auf folgende Gesundheitsfragen einstellen:
- Alter, Geschlecht, Größe und Gewicht
- konkrete Erkrankungen, Allergien und chronischen Beschwerden
- aktuelle Medikamente
- Konsumverhalten (z. B. Zigaretten, Alkohol und Drogen)
- psychische Erkrankungen
- ambulante Behandlungen beim Arzt (in den letzten 5 Jahren)
- Krankenhausaufenthalte (in den letzten 10 Jahren)
Was passiert, wenn ich bei der Gesundheitsprüfung falsche Angaben mache?
Falsche Angaben bei der Gesundheitsprüfung können unangenehme Konsequenzen haben – unabhängig davon, ob Du bei den Gesundheitsfragen absichtlich gelogen oder unabsichtlich falsche Angaben gemacht hast. Stellt sich heraus, dass manche Informationen nicht der Wahrheit entsprechen, kann Folgendes passieren:
- Dein Versicherer verweigert die Leistung im Versicherungsfall. Zusätzlich kann er die Beiträge erhöhen und nachträglich bestimmte Leistungen ausschließen.
- Bereits erbrachte Leistungen, die im Zusammenhang mit den falschen Angaben stehen, können zurückgefordert werden.
- Dein Versicherer kann Dir den Vertrag kündigen, wodurch Du den gesamten Versicherungsschutz verlierst. Beim Abschluss einer neuen Versicherung musst Du dann erneut eine Gesundheitsprüfung durchlaufen.
Daher ist wichtig, dass Du alle Fragen zu Deiner Gesundheit ehrlich beantwortest. Um sicherzugehen, dass Du keine Vorerkrankungen oder relevante Angaben zu Deinem Gesundheitszustand vergisst, kannst Du Deinen Arzt oder Deine Krankenversicherung um die Herausgabe Deiner Patientenakte bitten.
Woher weiß der Versicherer, dass Angaben falsch sind?
Mit der Unterschrift unter Deinem Antrag auf Versicherung gibst Du Deinem Versicherer das Recht, sich bei Deinen Ärzten über Deinen Gesundheitszustand zu erkundigen und Deine Angaben abzugleichen. In der Regel passiert das nicht sofort nach Abschluss der Versicherung, sondern dann, wenn Du eine Leistung in Anspruch nehmen möchtest. Dein Versicherer wird dann die Angaben prüfen, die für den Versicherungsfall relevant sind.
Gibt es Personen-Versicherungen ohne Gesundheitsprüfung?
Manche Versicherer stellen grundsätzlich keine Gesundheitsfragen oder bieten bei Sonderaktionen eine vereinfachte Gesundheitsprüfung an. Das klingt verlockend, geht aber meist nur mit Nachteilen im Versicherungsschutz oder den Kosten einher. Zwar musst Du bei einer vereinfachten Gesundheitsprüfung weniger Fragen beantworten, dadurch kann der Versicherer Dein Risiko jedoch nicht richtig einschätzen. Die Folge: Höhere Beiträge, um das höhere Risiko durch fehlende Informationen auszugleichen, oder weniger Leistung. Dasselbe gilt für eine solche Versicherung ganz ohne Gesundheitsfragen. Diese sind oftmals mit langen Wartezeiten, höheren Beiträgen und eingeschränkten Leistungen verbunden.
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* Verbraucherzentrale 6/2024 empfiehlt eine anonyme VoranfrageFazit: Keine Angst vor Gesundheitsfragen
Der Abschluss einer Versicherung, die Deine Gesundheit betrifft, geht in der Regel nicht ohne Gesundheitsprüfung. Doch vor den Fragen brauchst Du keine Angst zu haben. Du musst dafür weder zum Arzt, noch musst Du Deinem Versicherer Rede und Antwort stehen. Du kannst den Fragebogen ganz in Ruhe zu Hause ausfüllen. Zudem musst Du auch nur Krankheiten oder vergangene Behandlungen nennen, nach denen Du konkret gefragt wirst und wegen denen Du beim Arzt warst. Hattest Du beispielsweise mal das Gefühl, Du stehst kurz vor einem Burnout, warst deswegen aber nicht beim Arzt, musst Du das Deinem Versicherer auch nicht mitteilen.
Zudem können Dir die Gesundheitsfragen für die Versicherung zugutekommen. Denn dadurch kannst Du sicherstellen, dass Du nur Dein eigenes Risiko fair bezahlst. Bist Du beispielsweise kerngesund und hattest in letzter Zeit keine nennenswerten Krankheiten oder Behandlungen, schätzt der Versicherer Dein Risiko niedrig ein und entsprechend geringer sind dann auch Deine Beiträge. Jemand, der bereits Vorerkrankungen hat, Kettenraucher ist und vielleicht sogar noch ein gefährliches Hobby betreibt, wird entsprechend höhere Beiträge zahlen müssen als Du. Das können Versicherer jedoch nur durch die Gesundheitsprüfung für die Versicherung in Erfahrung bringen, um die Kosten entsprechend fair zu kalkulieren.
Häufige Fragen zur Gesundheitsprüfung
In der Regel sind Krankheiten, die vollständig auskuriert sind, nicht bei der Gesundheitsprüfung anzugeben. Das sind z. B. Husten, Schnupfen oder Magen-Darm-Infekte. Erkrankungen, die außerhalb des gefragten Zeitraumes liegen, sind ebenfalls irrelevant für Deinen Antrag. Du musst nur Angaben zu Krankheiten machen, die explizit im Fragebogen verlangt werden.
Sobald Dein Antrag auf Versicherung bewilligt wurde, beginnt die Vertragslaufzeit und die Gesundheitsprüfung ist abgeschlossen. Erkrankst Du wenige Wochen später (oder zu einem anderen Zeitpunkt), musst Du das dem Versicherer nicht nachträglich melden.
Angenommen, Du warst beim Abschluss der Versicherung krank und der Versicherer hat Folgen dieser Erkrankung vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Glücklicherweise konntest Du Dich vollständig davon erholen und es gibt keine bleibenden Schäden oder andere Folgen. Dann kannst Du Dich mit Deinem Versicherer in Verbindung setzen und nachfragen, ob der Leistungsausschluss aus dem Vertrag entfernt werden kann.
Das kommt ganz auf die Gründe an und darauf, ob Du eine Nachversicherungsgarantie in Deinen Vertrag integriert hast oder nicht. Ändern sich zum Beispiel Deine Lebensumstände durch eine Hochzeit oder Nachwuchs, hast Du mit einer Nachversicherungsgarantie die Möglichkeit, Deine Versicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung nach oben hin anzupassen. Ohne diese Klausel in Deinem Vertrag musst Du die Gesundheitsfragen vermutlich erneut beantworten. Das gilt auch, wenn Du Deine Versicherung ohne wichtigen Grund (also ohne Änderung der Lebensumstände) erhöhen möchtest.
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